Gummischrot gegen schottische Fussballfans Sogar die Luzerner Polizei hält eigene Schussabgabe für unnötig

smi, SDA

18.8.2023 - 01:00

Die Luzerner Polizei prüft intern drei Schussabgaben. (Archivbild)
Die Luzerner Polizei prüft intern drei Schussabgaben. (Archivbild)
Keystone

Die Luzerner Polizei ist am Donnerstag mit Gummischrot gegen schottische Fussballfans vorgegangen. Die Schussabgabe war auch aus Sicht der Polizei unnötig. Sie verspricht, den Einsatz kritisch aufzuarbeiten.

Keystone-SDA, smi, SDA

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  • Vor dem Spiel zwischen dem FC Luzern und Hibernian Edinburgh ist die Luzerner Polizei mit dem Wasserwerfer und Gummischrot gegen schottische Fans vorgegangen.
  • Die Luzerner Polizei bekennt, dass die Schussabgabe nicht nötig gewesen wäre.
  • Sie verspricht, die Schussabgabe gegen schottische Fussballfans kritisch aufzuarbeiten.

Schon am Tag vor dem Spiel intervenierte die Polizei gegen schottische Fussballfans in der Luzerner Altstadt. Rund ein halbes Dutzend sei kontrolliert und «formlos weggewiesen worden.»

Heftiger war der Einsatz unmittelbar vor dem Spiel, in dem es um die Qualifikation für die Uefa Conference League ging. Auf dem Weg zum Stadion hätten die Anhänger von Hibernian Edinburgh die Anordnungen der Luzerner Polizei nicht befolgt.

Eine Augenzeugin berichtet der Luzerner Zeitung allerdings, dass ein Teil der Fans lediglich falsch abgebogen sei, weil sie den Weg zum Stadion nicht kannten. Sofort habe die Polizei eine Barrikade errichtet sowie Wasserwerfer und Gummischrot-Gewehre gegen die Gruppe gerichtet.

Einheimische Augenzeugen kritisieren den Polizeieinsatz

Die Polizei schreibt in ihrer Mitteilung, ihre Einsatzkräfte hätten nach einer mündlichen Abmahnung drei Schüsse abgegeben. Verletzt wurde niemand.

«Ein weiterer sinnloser Einsatz von Gummischrot. Einmal mehr sind Unbeteiligte im Kreuzfeuer der Polizei», kritisiert ein Leserreporter der Luzerner Zeitung.

Die Luzerner Polizei gibt sich am Morgen nach ihrem Einsatz selbstkritisch: «Diese Schussabgabe auf Distanz wäre jedoch nach ersten Erkenntnissen nicht nötig gewesen», gibt sie bekannt. Sie werde den Vorfall in der eigenen Analyse kritisch aufarbeiten.

Schon am 3. August schoss die Luzerner Polizei auf Fans

Schon bei einer Partie gegen den schwedischen Verein Djurgardens IF am 3. August schoss die Luzerner Polizei mit Gummischrot auf Fans. Dabei verletzte sie einen Anhänger des FC Luzern am Auge.

Immerhin, nach der Partie, die 2:2 unentschieden und mit dem Ausscheiden der Heimmannschaft endete, blieb es in Luzern friedlich.