HochschulenLuzerner Regierung setzt bei Campus Horw auf fremdes Geld
SDA
18.6.2020 - 11:16
Ab 2029 sollen in Horw Studierende der Technik und Architektur sowie Pädagogik unter einem Dach lernen und forschen. Die Luzerner Regierung will den Campus Horw sanieren und erweitern. Für Bau und Betrieb soll eine kantonseigene Aktiengesellschaft Geld beschaffen.
Eine Jahrhundertvorlage nannte Finanzdirektor Reto Wyss das Campus-Projekt am Donnerstag vor den Medien in Luzern. Finanziell habe der Kanton Luzern im Bereich Bildung und Wirtschaft noch nie ein grösseres Projekt gestemmt. Auf 365 Millionen Franken schätzt die Regierung die Kosten, die der Kanton allerdings nicht selber tragen soll.
In Horw ist bereits seit 1977 die Hochschule Technik und Architektur zu Hause – mit aktuell rund 2000 Studierenden und 500 Mitarbeitenden aus Forschung und Lehre. Das bestehende Gebäude müsse saniert werden, sagte Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann.
Wachstumsmöglichkeiten brauche zudem die Pädagogische Hochschule, die derzeit an acht Standorten in der Stadt Luzern untergebracht ist und in den Campus ziehen soll, wo insgesamt 4000 Studentinnen und Studenten Platz finden.
30 Millionen Franken Synergien
Horw werde so zum interdisziplinären Bildungsstandort. Synergien in verschiedenen Bereichen seien möglich und würden Kosten von 30 Millionen Franken sparen. Auch das Weiterbildungsangebot profitiere in den Bereichen Didaktik und Technik.
Bis es soweit ist, muss der Campus aber erst gebaut werden. Und dazu will die Regierung eine Immobilien AG gründen, sobald die Baubewilligung für die Um- und Neubauprojekte rechtskräftig sind, was 2024 der Fall sein dürfte.
Als Reaktion auf die Vernehmlassung habe die Regierung entschieden, neu die Planung bis zur Vorlage des ausführungsreifen Bauprojekts bei der Dienststelle Immobilien des Kantons durchzuführen. Somit behalte man die Federführung möglichst lange in der Hand, sagte Finanzdirektor Wyss.
Bauen, betreiben und unterhalten soll den Campus dann aber die AG, weil diese flexibler agieren könne, als wenn dies der Kanton täte. Bei neuen Bedürfnissen, wie etwa der Schaffung eines neuen Departements, erspare man sich dadurch den langwierigen politischen Prozess und könne schneller handeln, was im Bildungsbereich wichtig sei.
Abstimmung über 53 Millionen Franken
Auch kann mit der Auslagerung die Investitionsrechnung des Kantons geschont werden. Die Planungsarbeiten und die kantonseigenen Grundstücke mit den bestehenden Gebäuden bewertet die Regierung mit 53,5 Millionen Franken, die in die AG eingebracht werden sollen. Der Kantonsrat muss über diesen Sonderkredit entscheiden, bevor dann das Volk darüber abstimmen kann.
Die restlichen über 300 Millionen Franken, die für den Campus nötig sind, müsse die AG, deren Aktien zu hundert Prozent im Besitz des Kantons verbleiben, fremd beschaffen, sagte Wyss. Alternativen zur AG wäre demnach die Realisierung durch den Kanton oder aber die Abgabe an einen Investor, um dann die Gebäude zu mieten. Das ist etwa bei der Hochschule Musik der Fall, deren Neubau in Kriens die Luzerner Pensionskasse bezahlt.
Das Modell gemeinnütziger Aktiengesellschaften kennt Luzern beim Kantonsspital. Kriens wählte dieselbe Form für seine Pflegeheime. Gegen die Auslagerung des Campus hatten sich in der Vernehmlassung SP und Grüne gewehrt. Sie befürchten den Verlust politischer Kontrolle und Mitbestimmung. Der Kanton sei in der Lage, das Projekt selber anzugehen, hält die SP fest, es brauche kein zusätzliches Verwaltungs- und Steuerungsgremium.
Um die Interessen des Kantons zu sichern, sollen seine Vertreter im Verwaltungsrat der neuen AG die Mehrheit stellen. Dank externen Mitgliedern würde laut Wyss aber auch eine Aussensicht ins Führungsgremium geholt werden.
Für das eigentliche Bauprojekt läuft derzeit das Wettbewerbsverfahren. Noch 20 Planerteams sind im Rennen, das Siegerprojekt soll 2021 feststehen. Dann dürfte auch die Volksabstimmung über die AG erfolgen. Mit der Realisierungsplanung soll ab 2025 begonnen werden.
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