Der Kanton Luzern soll in der nächsten Legislatur nicht mehr rein bürgerlich regiert werden. Die SP will mit Kantonsrat Jörg Meyer den 2015 verlorenen linken Regierungssitz zurückholen, wie sie am Mittwoch mitteilte.
Der bald 50 Jahre alte Meyer wohnt in Adligenswil. Er ist Sozialarbeiter und bildete sich im Bereich Management weiter. Seit 2014 leitet er das Bildungszentrum Gesundheit Zentralschweiz Xund. Meyer gehört dem Kantonsrat seit 2013 an.
Meyer sei führungserfahren und dossierfest, habe eine klare Meinung, sei aber auch an Lösungen interessiert, sagte SP-Präsident David Roth am Mittwoch. Er habe den nötigen Durchhaltewillen und Biss für den Wahlkampf, denn die erneute Regierungsbeteiligung werde kein Spaziergang, die Wiederherstellung der Konkordanz kein Geschenk sein.
Die SP hatte bei den Gesamterneuerungswahlen von 2015 ihren 56 Jahren zuvor eroberten Regierungssitz verloren. Seither wird Luzern von fünf bürgerlichen Männern (2 CVP, 1 SVP, 1 FDP, 1 parteilos) regiert.
Nach Ansicht der SP hat sich diese Regierung nicht bewährt. Roth sagte, die Kantonsregierung in der aktuellen Zusammensetzung könne die Gesamtsicht nicht wahren. Sie sei nicht in der Lage, ausgewogene, mehrheitsfähige Lösungen zu finden.
Meyer soll wieder die linke Sichtweise in die Regierung einbringen. Es sei Zeit, die Blockaden zu lösen, begründete er seine Kandidatur. Es brauche Aufbruch, Fortschritt und neue Impulse, es brauche eine Regierung, in der alle politischen Kräfte vertreten seien. Die Bevölkerung müsse wieder Vertrauen in die Regierung zurückgewinnen.
Nominiert werden soll Meyer am 15. September an einem ausserordentlichen Parteitag in Neuenkirch. Die kantonalen Gesamterneuerungswahlen finden am 31. März 2019 statt.
Zur Zeit gehören der Luzerner Kantonsregierung Marcel Schwerzmann (parteilos/seit 2007), Guido Graf (CVP/seit 2010), Reto Wyss (CVP/seit 2011), Robert Küng (FDP/seit 2011), und Paul Winiker (SVP/seit 2015) an. Seinen Rücktritt bekannt gegeben hat bislang Robert Küng.
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