Volksbegehren Luzerner Stadtrat unterstützt «Reuss-Oase-Initiative» der Juso

rl, sda

14.1.2022 - 11:27

Die Luzerner Juso überbrachte die gesammelten Unterschriften für die Initiative zur Aufwertung des Reussufers in der Stadt Luzern.
Die Luzerner Juso überbrachte die gesammelten Unterschriften für die Initiative zur Aufwertung des Reussufers in der Stadt Luzern.
Keystone

Die Luzerner Stadtregierung unterstützt die Juso-Initiative «Reuss-Oase – Ein Freiraum für alle!», die das Reussufer zwischen Spreuerbrücke und Nordpol aufwerten will. Die Initiative sei ein Bekenntnis zum Reussraum, sagte Stadträtin Manuela Jost am Freitag.

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Die Volksinitiative der Juso Luzern war vor Weihnachten 2020 zustande gekommen. Sie verlangt im Sinne einer Anregung verschiedene Massnahmen zur Attraktivierung sowie zur Steigerung der Sicherheit und des ökologischen Wertes des Reussufers zwischen Spreuerbrücke und Nordpol. Der Stadtrat sehe das Aufwertungspotential und empfehle die Initiative deswegen zur Annahme, sagte Jost.

Fundamental Neues bringt die Initiative aber nicht. So ziele bereits der kantonale Richtplan in die Richtung der Initiative, sagte Jost. Zahlreiche Themen des Volksbegehrens seien auch bereits in städtischen Konzepten verankert.

Laufende Projekte entlang des Reussufers sind etwa die Aufwertung des Geissmattparks, ein Fussweg entlang des rechten Reussufers oder eine Fussgänger- und Velobrücke über die Reuss auf der Höhe Nordpol. Bei einer Zustimmung zur Initiative erhielten die Projekte an der Reuss eine höhere Priorität, sagte Jost. Die Stadt habe sich lange Richtung See entwickelt. Die Initiative sei nun ein Bekenntnis zum Reussraum.

Keine Badi an der Reuss

Nicht alle Ideen der Juso lassen sich gemäss Stadtrat aber auch verwirklichen. Dazu gehört die vorgeschlagene Reussbadi beim Kasernenplatz. Sie sei rechtlich nicht umsetzbar. Auch die Sicherheit spricht gemäss Stadtrat gegen eine Flussbad.

Eine Absage erteilt der Stadtrat auch der Idee, am rechten Reussufer einen Veloweg zu bauen. Dort soll es nur einen Fussweg geben. Gegen weitere Vorschläge der Initiative sprechen auch die engen Platzverhältnisse am Reussufer.

Trotz diesen Einwendungen verzichtete der Stadtrat auf einen Gegenvorschlag. Jost begründete dies damit, dass es sich bei den Ideen für eine Aufwertung der Reuss nur um nicht verpflichtende Anregungen handle.

Kreativität vermisst

Die Juso zeigte sich in einer schriftlichen Reaktion über die Haltung des Stadtrates erfreut, die Jungpartei übte aber auch Kritik. Sie warf dem Stadtrat mangelnde Kreativität vor, vor allem bezüglich der vorgeschlagenen Badi. Die Reuss solle nicht nur pragmatisch gestaltet sein, sondern auch durch einzigartige, mutige Ideen eine Ausstrahlungskraft erhalten.

Der Grosse Stadtrat wird die Initiative der Juso im Februar behandeln. Die Volksabstimmung ist für den 15. Mai vorgesehen.