Umwelt Luzerner Stadtrat will Baumschutz verstärken

SDA

3.3.2020 - 16:00

In der Stadt Luzern, hier die Villa Musegg, sollen markante Bäume stärker geschützt werden. (Archivbild)
In der Stadt Luzern, hier die Villa Musegg, sollen markante Bäume stärker geschützt werden. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Das Fällen grösserer Bäume soll in der Stadt Luzern künftig weniger oft erlaubt werden. Verstärkt werden soll der Baumschutz etwa in Fällen, in denen ein Baum die ordentliche Grundstücknutzung beeinträchtigt oder ein Quartier prägt.

Der Stadtrat nimmt die Motion «Bäume in der Stadt besser schützen» von Mirjam Landwehr (Grüne) und Luzia Vetterli (SP) teilweise entgegen, wie er am Dienstag mitteilte. Die beiden Grossstadträtinnen fordern, dass Bäume, die in einer Meter Höhe einen Stammumfang von mehr als 80 Zentimeter haben, nur in absoluten Ausnahmesituationen zur Fällung freigegeben werden. Die Grundregel beim Baumschutz müsse «Baum vor Bau» lauten.

Diese Maxime erachtet der Stadtrat aber als unverhältnismässig. Sie würde eine Abwägung der Interessen des Baumschutzes und des Grundeigentümers verunmöglichen. Zudem müssten auch andere öffentliche Interessen – Stadtentwicklung, Verdichtung, gemeinnütziger Wohnungsbau oder Schulhausbau – berücksichtigt werden können.

Der Stadtrat ist aber dennoch der Ansicht, dass der Baumschutz griffiger zu formulieren sei. Der Baumbestand in der Stadt gerate trotz des bestehenden Schutzes unter Druck. Bäume seien aber für das Stadtklima und die Lebensqualität wichtig.

Die Revision des Baumschutzes will der Stadtrat im Rahmen der Zusammenlegung des Bau- und Zonenreglements von Luzern und Littau vornehmen. Möglichkeiten, den Baumschutz zu verstärken, sieht er in zwei Situationen: Wenn ein Grundeigentümer geltend macht, dass ein Baum die Nutzung seines Grundstücks übermässig erschwert oder wenn ein Baum quartierprägend ist.

Strenger formuliert werden soll auch die Regelung zu Ersatzpflanzungen. Der Stadtrat regt eine neue Ersatzabgabe an, die den Verzicht auf eine Ersatzpflanzung vor Ort oder in der Nähe unattraktiv machen solle.

Das Stadtparlament wird am 12. März über die rotgrüne Motion befinden.

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