ProzessLuzerner Taxifahrer erstochen – mutmasslicher Täter vor Gericht
rl, sda
20.12.2022 - 04:30
Der Mann, der im März 2020 in Luzern einen Taxifahrer erstochen und ausgeraubt haben soll, soll 13 Jahre ins Gefängnis. Dies beantragt die Staatsanwaltschaft dem Kriminalgericht, das am heutigen Dienstag das Tötungsdelikt beurteilt.
rl, sda
20.12.2022, 04:30
SDA
Bei dem mutmasslichen Täter handelt es sich um einen 31 Jahre alten Schweizer. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gemäss Anklageschrift im Zusammenhang mit diesem Überfall vorsätzliche Tötung, Raub, Geldwäscherei und Drogenhandel vor.
Mitangeklagt sind zwei weitere Schweizer, die unterschiedlich stark am Geschehen beteiligt gewesen sein sollen. Für sie beantragt die Staatsanwaltschaft Freiheitsstrafen von zwei Jahren unbedingt respektive von acht Monaten bedingt.
Für das drogenabhängige Trio war im März 2020, kurz nachdem der Bundesrat wegen der Coronapandemie den Lockdown beschlossen hatte, das Leben auf der Strasse sehr schwierig geworden, wie aus der Anklageschrift hervorgeht. Die drei Männer hatten Mühe, an Geld und Drogen zu kommen. Im Verlaufe des Nachmittags des 25. März kam als Ausweg die Idee auf, einen Taxifahrer auszurauben, nach Mitternacht entschieden sie sich zur Tat. Der Hauptbeschuldigte stellte sich für den Raub zur Verfügung, einer der Mitangeklagten gab ihm ein Messer.
Kurz vor 2 Uhr stieg der Hauptbeschuldigte am Pilatusplatz in ein Taxi und liess sich zur Jugendherberge chauffieren. Dort zeigte er dem 51-jährigen Chauffeur das Messer und forderte Geld. Doch dann lief die Tat anders ab, als erhofft.
Taxifahrer wehrt sich
Der aus Russland stammende Chauffeur schlug dem Angreifer ins Gesicht und hielt dessen Hand fest, gleichzeitig drückte er aufs Gas, und das Taxi fuhr in einen Pfosten. Der Hauptbeschuldigte biss dem Taxichauffeur in den Arm, konnte das Messer greifen und stach laut Anklageschrift 16 Mal zu.
Der Taxichauffeur hörte schliesslich auf, sich zu wehren, warf dem Hauptbeschuldigten das Portemonnaie zu, öffnete die Autotür, machte ein paar Schritte, brach zusammen und starb. Ein Messerstich hatte die Halsschlagader und die Drosselvene verletzt, wie die Staatsanwaltschaft schreibt.
Die beiden Mitbeschuldigten halfen laut Anklageschrift dem Hauptangeklagten nach der Tat, dessen blutdurchtränkten Kleider zu entsorgen. Das geraubte Geld – rund 400 Franken – investierten sie in Drogen. Am 30. März gab die Luzerner Polizei die Festnahme der drei Tätverdächtigen bekannt.
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