TheaterLuzerner Theater bricht zu neuen Räumen auf
SDA
15.6.2020 - 14:08
Das Luzerner Theater schliesst in seiner letzten Spielzeit unter Benedikt von Peter an dessen erster Saison in der Leuchtenstadt an: das Globetheater wird wieder installiert und in einem Industriegebäude eine Oper gespielt. Bespielt werden aber auch neue Räume – so das Stadion des FC Luzern und die gesamte Altstadt.
«Plan C» heisst das Programmheft der Saison 2020/21, wobei das C für Corona steht und dass die Pandemie dazu gezwungen hat, vorherige Planungen zu überdenken. Benedikt von Peter sprach am Montag vor der Presse von einem «Neuanfang». Vieles ist aber auch jetzt noch offen, ab August sollte dann mehr Klarheit dazu herrschen, wie etwa die Saalpläne gestaltet werden können.
Motto der neuen Spielzeit sind «offene Räume», ein Motto, das von Peter mit seinem «Raumtheater» auch in den vorangehenden Spielzeiten versucht hat zu leben. Er startete 2016 seine Luzerner Intendanz furios mit der Verdi-Oper «Rigoletto» in einer stillgelegten Fabrik der Viscosi in Emmenbrücke, er beendet sie mit Peter Brooks-«Carmen»-Bearbeitung in der früheren Wassergas-Spaltanlage auf dem Gelände von EWL in Luzern.
Im Haus an der Reuss wird für den Beginn der Spielzeit wie schon 2016 ein Globe-Theater installiert, wie es zu Shakespeares Zeiten üblich war. Getanzt wird, nach einer Komposition des Schlagzeugers Fredy Studer, Shakespaeres «Wie es euch gefällt», ein Stück, das in die Coronazeit passt, weil es der englische Autor zwischen zwei Pestepidemien geschrieben hat.
«Nachspiel» auf der Allmend
Neues Terrain betritt das Luzerner Theater mit der Zusammenarbeit mit dem FC Luzern für «Happy End auf der Allmend»: Im Fussballstadion werden zwei Schauspieler den 5:0 Sieg von Luzern über Lugano im Jahr 2009 nachspielen. Inszeniert wird das «Nachspiel» von Massimo Furlan. Es war das letzte Spiel im alten Stadion und der Match, mit dem sich Luzern den Verbleib in der obersten Spielklasse sicherte.
Eine weitere lokale Kooperation geht das Theater ferner für «Die 5. Jahreszeit» mit den Vereinigten Guuggenmusigen Luzern ein. Die ganze Innenstadt soll, in einer Inszenierung von Thomas Verstraeten, zum fasnächtlichen Themenpark werden.
Frau Holle und Extinction Rebellion
Global ist das Thema «Klima». Es wird im Weihnachtsstück mit einer «Frau Holle»-Adaption aufgegriffen. Zudem überlässt das Theater seinen Aussenspielort «Box» für vier Wochen Christophe Meierhans und der Klimabewegung Extinction Rebellion für eine «Bürgerversammlung».
Schliesslich bringt das Luzerner Theater in einer Inszenierung von Lily Sykes auch die Erfolgsromane von Elena Ferrante auf die Bühne. Die vier Romane über die Freundschaft zweier Frauen werden zu einem Theaterabend verdichtet. Mitspielen wird auch das Luzerner Sinfonieorchester.
Insgesamt sind im Programmheft für 2020/21 zwei Dutzend Premieren aufgelistet. Es ist dies die fünfte Spielzeit von Intendant Benedikt von Peter. Er amtet in dieser gleichzeitig auch als Intendant des Theaters Basel. In Luzern wird von Peter von Ina Karr abgelöst.
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