Coronavirus – SchweizLuzerner Wirtschaft erwartet weiteren Personalabbau
SDA
21.8.2020 - 10:17
Im Kanton Luzern dürften in den kommenden Monaten in fast allen Branchen Arbeitsstellen gestrichen werden. Bis auf den Detailhandel rechnen alle Branchen für die kommenden Monate mit einem Personalabbau.
Auch Ende des zweiten Quartals 2020 meldeten sowohl die Luzerner Industrie als auch das Gastgewerbe eine schlechte Geschäftslage, wie das Luzerner Statistikamt Lustat am Freitag in seinem Bericht zur Wirtschaft im zweiten Quartal schreibt. Der Detailhandel habe sich indes deutlich von den Auswirkungen der Coronapandemie erholt.
Die befragten Detailhandelsbetriebe beurteilten die Geschäftslage insgesamt als befriedigend, was einer Verbesserung entspricht im Vergleich zur letzten Erhebung. Auch blicke die Branche optimistisch in die Zukunft und erwarte eine weitere Verbesserung der Geschäftslage bis Ende 2020.
Im Baugewerbe ist die Geschäftslage zwar gut und gar besser als noch vor drei Monaten. Die Branche erwarte aber eine «Abkühlung». Auch hier gehe man von einem Rückgang des Personalbestandes aus.
Weniger Kurzarbeit
Die Luzerner Arbeitslosenquote lag Ende des zweiten Quartals bei 2,4 Prozent und somit 0,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Derweil gingen die Kurzarbeitsentschädigungen gegenüber dem Vormonat um 26 Prozent zurück. Im Mai wurden noch für 46'235 Arbeitnehmende Kurzarbeitsentschädigungen ausbezahlt.
Am höchsten war der Anteil Beschäftigter in Kurzarbeit im Mai in der Beherbergungsbranche mit 75 Prozent gefolgt von der Gastronomie mit fast 70 Prozent. Die Übernachtungszahlen in Luzerner Hotels stiegen zwar im Juni gegenüber dem Vormonat um 86 Prozent an auf 70'000. Vergleicht man diese Zahl aber mit dem Vorjahr, waren es über 170'000 weniger.
Als Folge der Coronakrise mussten im Kanton Luzern bis April insgesamt schätzungsweise 5430 Arbeitsstätten ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Das waren knapp 17 Prozent aller Unternehmen. Diese Schliessungen betrafen kantonsweit 25'590 Beschäftigte. Im Mai waren noch 930 Betriebe mit insgesamt rund 5160 Beschäftigten weiterhin von der Schliessung betroffen.
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