Bibliotheken Luzerner ZHB testet den Einsatz künstlicher Intelligenz

SDA

15.4.2019 - 14:24

Die neue Mitarbeiterin der Luzerner Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) heisst Lucebro und hat eine künstliche Intelligenz. Sie soll Fragen der Bibliothekskunden rund um die Uhr beantworten. Sie steckt aber noch mitten in der Probezeit: Das Pilotprojekt dauert von April bis Juli.

Falls es nach der Auswertung der Testphase zur Übernahme in den Regelbetrieb kommen sollte, verhelfe Lucebro den Bibliotheksnutzern nicht nur dauerhaft, zeit-und ortsunabhängig zu schnellen, intelligenten Antworten, sondern könnte auch dank dieser Digitalisierung eine wichtige Grundlage für erweiterte Öffnungszeiten und Beratungsdienste trotz begrenzter Ressourcen schaffen, teilte das Luzerner Bildungs- und Kulturdepartement am Montag mit.

Lucebro ist eine Software auf der Basis einer künstlichen Intelligenz, welche die Auskunftsdienste der ZHB testweise unterstützt und ergänzt.

Rund um die Uhr gelangen Benutzerinnen und Benutzer via zhbluzern.starmind.com zu einer Eingabemaske. Noch während sie eine Frage eintippen, erscheine die passende Antwort, heisst es weiter. Denn während die Frage gestellt werde, erkenne Lucebro, dass vergleichbare Fragen existieren, die bereits erfolgreich beantwortet wurden und schlägt deren Lösung vor.

Weil Lucebro die Fragen und Antworten archiviert und indexiert, kann das System blitzschnell Antworten auf die Fragen der Bibliotheksnutzer vorschlagen – auch wenn die Bibliothek geschlossen ist und die Fachleute Feierabend haben.

«Die Antworten hat Lucebro natürlich nicht erfunden, sondern ursprünglich von den ZHB-Mitarbeitern gelernt», heisst es in der Mitteilung.

Und wenn die Antwort nicht zufriedenstellend ist? «Auch hier kennt Lucebro eine Lösung», schreibt die ZHB. Die künstliche Intelligenz ermittle im Hintergrund ganz automatisch einen Experten unter den rund 100 ZHB-Mitarbeitern, der am schnellsten mit einer Lösung weiterhelfen könne und benachrichtigt diesen.

Auch nachts um 2 Uhr? Ina Brueckel, Beauftragte für Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit, lacht und sagt auf Anfrage: «Einen Pikettdienst haben wir nicht. In diesem Fall muss man sich tatsächlich etwas gedulden, Lucebro vertröstet einen auf den nächsten Morgen, dann wird eine menschliche Expertin die Antwort geben.» Aber dieser Fall sei höchst unwahrscheinlich, Lucebro sei bereits mit rund 600 Fragen gefüttert.

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