Der reformierte Pfarrer Martin Hirzel und der katholische Bischof Felix Gmür beim Gebet in der Luzerner Peterskapelle.
Angehörige von ukrainischen Soldaten, die in russischer Gefangenschaft sind, protestierten beim Bahnhof Luzern.
Ein ukrainischer Chor singt in Luzern vor der Jesuitenkirche die "Ode an die Freude".
Mit Gebet und Musik wird in Luzern Frieden eingefordert - Gallery
Der reformierte Pfarrer Martin Hirzel und der katholische Bischof Felix Gmür beim Gebet in der Luzerner Peterskapelle.
Angehörige von ukrainischen Soldaten, die in russischer Gefangenschaft sind, protestierten beim Bahnhof Luzern.
Ein ukrainischer Chor singt in Luzern vor der Jesuitenkirche die "Ode an die Freude".
Zahlreiche Menschen haben am Samstag zum Auftakt der Konferenz auf dem Bürgenstock NW in Luzern mit Gebeten und Musik ihrer Hoffnung für einen Frieden in der Ukraine ausgedrückt. Auch Angehörige von ukrainischen Kriegsgefangenen erhoben ihre Stimme.
Auf dem Bahnhofsplatz versammelten sich am frühen Nachmittag rund 200 Ukrainerinnen und Ukrainer, um Menschenrechtsverletzungen durch Russland anzuprangern. Sie forderten mehr globale Anstrengungen für die Befreiung ukrainischer Kriegsgefangener und für ein Ende der Folterungen.
Die Kundgebung postierte sich, geschmückt mit gelb-blauen ukrainischen Fahnen, in einem grossen Viereck auf dem Platz beim Torbogen. Ein Jugendlicher hielt einen Karton in die Höhe mit der Aufschrift: «Ich werde meinen Vater nie wieder sehen». Ein anderer: «My father is a hero.»
Schweigeminute für die Kriegsgefangenen
Zahlreiche Anwesende trugen T-Shirts mit der Aufschrift: «Save Ukrainian Prisoners of War». Mit einer Schweigeminute gedachten sie der Kriegsgefangenen.
Die Kundgebung wurde organisiert von der ukrainischen Gesellschaft der Schweiz und Familienangehörigen ukrainischer Kriegsgefangener. Sie erinnerten zudem daran, dass tausende ukrainische Kinder von Russland mit dem Ziel entführt worden seien, sie zu russifizieren.
«Ode an die Freude»
Die Kundgebung zog dann am späten Nachmittag auf den Jesuitenplatz. Dort gaben 70 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer ein Chorkonzert und sangen Ludwig van Beethovens «Ode an die Freude», die auch als Europahymne bekannt ist. Die mehreren hundert Zuhörerinnen und Zuhörer spendeten grossen Applaus.
Das Konzert wurde als Flashmob durchgeführt, also als scheinbar spontaner Menschenauflauf. Zuerst kamen die Instrumentalisten mit Geigen, Cello und Bass auf den Jesuitenplatz, dann gesellten sich die Chorsängerinnen und -sänger dazu. Teilweise trugen sie Tracht.
Das Konzert war gemäss den Organisatoren ein Dank der Flüchtlinge an die Schweiz, aber auch ein Appell für Frieden. Ihm wohnten mehrere hundert Personen bei.
Für den Frieden in der Ukraine wurde auch gebetet. Kurz nach Mittag versammelten sich dazu rund hundert Personen in der Peterskapelle in der Luzerner Altstadt. Gelesen wurde die Fürbitte vom Basler Bischof Felix Gmür, als Vertreter der Schweizer Bischofskonferenz, und von Pfarrer Martin Hirzel von der Evangelischen Kirche Schweiz.
Um Unterstützung für Konferenz gebeten
In dem Gebet baten die Gläubigen Gott für Unterstützung der Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock. «Leite ihre Beratungen mit Deiner Weisheit. Lass sie finden, was allen dient, so dass der Frieden eine Chance bekommt.»
«Gewalt führt zu keinem gerechten Frieden», hiess es in dem Gebet. Gott wurde gebeten, den Geist der Liebe zu senden, der den Hass vertreibe.
Das Gebet wurde eingeleitet vom Geläut der Peterskapelle und von Musik. Die Violonistinnen Ash Ayben Özdemir und Radostina Stoyanova spielten ein Duo von Max Reger. Der Bitte nach Frieden gaben die Anwesenden eine Stimme, indem sie gemeinsam einen Friedenskanon sangen.