Die durch die verdichtete Bauweise gefährdete Artenvielfalt in der Stadt Luzern soll gefördert werden. Der Stadtrat beantragt dem Parlament einen Kredit von 2,5 Millionen Franken, um von 2019 bis 2024 Projekte zur Förderung der Biodiversität unterstützen zu können.
Wie dem am Dienstag veröffentlichten Bericht und Antrag an den Grossen Stadtrat zu entnehmen ist, geht der Stadtrat davon aus, dass die Projekte auch von Dritten unterstützt werden. Netto sollten die Ausgaben deswegen 1,5 Millionen Franken nicht überschreiten.
Das Geld stammt aus dem Rechnungsabschluss 2016. Der Grosse Stadtrat steckte es in den Spezialfonds Förderung Biodiversität. Weil solche Fonds heute nicht mehr zulässig sind, beantragt der Stadtrat dem Parlament einen Sonderkredit. Der Spezialfonds wird ins Eigenkapital umgebucht.
Die Stadtnatur sei unter Druck, schreibt der Stadtrat in seinem Bericht und Antrag. Wegen der wachsenden Bevölkerung und der raumplanerisch erwünschten inneren Verdichtung würden Gärten verschwinden, ältere Häuser durch Neubauten ersetzt und Baulücken intensiv genutzt.
Die Natur verfügt in der Stadt über eine relativ grosse Vielfalt. So gebe es in Luzern gegen tausend Pflanzenarten, zehn Amphibien- und sechs Reptilienarten, zwölf Fledermausarten und 80 Brutvogelarten. Vögel und Fledermäuse nisten etwa in der Stadt statt in Bäumen in historischen Gebäuden.
Die Stadtnatur erbringt gemäss des Berichts und Antrags verschiedene Leistungen. Sie verbessert das Mikroklima und die Luftqualität, dient dem Menschen als Erholungs- und Begegnungsraum und ermöglicht ihnen auch, die Natur zu erleben.
Bei der Förderung der Artenvielfalt soll die Stadt auf ihren eigenen Grundstücken eine Vorbildfunktion übernehmen. Beiträge könnten aber auch private Grundeigentümer leisten, schreibt die Stadtregierung. Deren Bereitschaft zur Umsetzung von Massnahmen dürfte dann am grössten sein, wenn es gelänge, Synergien zu laufenden Planungen und Bauvorhaben zu nutzen.
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