Die Grünen im Kanton Nidwalden warten nach ihrem Ausscheiden aus der Kantonsregierung im Jahr 2010 weiter auf ein Comeback: Die Partei hat für die Gesamterneuerungswahlen vom 4. März keine Kandidaten nominiert.
Man habe zwar im Vorfeld mit verschiedenen Personen Gespräche geführt, sagte Vizepräsidentin Doris Hellmüller nach der Nominationsversammlung am Freitagabend, zu der über 80 Personen in Stans zusammengekommen waren. Vorstand und Mitglieder seien sich aber einig gewesen, dass die Grünen nur mit einer neuen Person antreten sollen, und eine solche stehe nicht zur Verfügung.
Die Grünen hatten 2016 und 2014 jeweils mit Conrad Wagner erfolglos versucht, in die Exekutive zurückzukehren, aus der sie 2010 abgewählt worden waren. 1998 waren sie mit Leo Odermatt, einem populären Gegner eines Atommülllagers im Wellenberg, als erste linke Partei in die Regierung eingezogen.
Ob allenfalls eine Wahlempfehlung für Kandidaten anderer Parteien abgegeben werde, müsse nach Feststehen der Bewerber beurteilt werden, sagte Hellmüller. Die Grünen bedauerten, wenn es zu keinen echten Wahlen kommen werde, falls nach der SVP auch die FDP bloss eine Kandidatur als Ersatz für ihre abtretende Gesundheits- und Sozialdirektorin Yvonne von Deschwanden stellen sollte. Aber nur um der Auswahl Willen zu kandidieren möge man nicht. Die Partei konzentriere sich nun auf die Landratswahlen.
Von den sieben Nidwaldner Regierungsräten tritt neben Yvonne von Deschwanden auch Landwirtschafts- und Umweltdirektor Ueli Amstad von der SVP bei den Gesamterneuerungswahlen nicht mehr an. Die SVP will ihren freiwerdenden Sitz mit Landratspräsidentin Michèle Blöchliger verteidigen und schickt Bildungsdirektor Res Schmid für eine weitere Amtszeit ins Rennen.
Die CVP hat bereits ihre drei amtierenden Regierungsmitglieder Karin Kayser, Othmar Filliger und Josef Niederberger nominiert. Die SP verzichtet auf eine eigene Kandidatur.
Die FDP, die neben der zu ersetzenden Yvonne von Deschwanden mit Alfred Bossard in der Kantonsregierung vertreten ist, entscheidet sich am 11. Januar.
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