ÖV Obwalden verschiebt ÖV-Ausbau wegen Nachfrageeinbruch in Pandemie

kad, sda

18.6.2021 - 09:07

Der ÖV-Passagierschwund während der Coronapandemie kommt den Kanton Obwalden teuer zu stehen. (Symbolbild)
Der ÖV-Passagierschwund während der Coronapandemie kommt den Kanton Obwalden teuer zu stehen. (Symbolbild)
Keystone

Bus-Fahrgäste im Kanton Obwalden müssen sich im wahrsten Sinne des Wortes gedulden: Der Kanton verschiebt die Einführung eines Stundentakts auf allen Buslinien und den Halbstundentakt zwischen Sarnen und Alpnach Dorf. Grund dafür sind die ÖV-Mehrkosten wegen der Pandemie.

kad, sda

Der Obwaldner Regierungsrat habe dem ÖV-Angebot für die Jahre 2022 und 2023 zugestimmt, teilte die Staatskanzlei am Freitag mit. Die Gesamtkosten für die beiden Jahre fallen 730'000 Franken höher aus, als geplant. Gemäss Finanzstrategie wären jährlich 3,75 Millionen Franken vorgesehen.

Die Abweichungen seien ausschliesslich auf die Auswirkungen der Coronapandemie zurückzuführen, hält die Regierung fest. So sank 2020 etwa bei der Zentralbahn die Zahl der Personenkilometer um 47 Prozent, was vor allem am Ausbleiben der ausländischen Touristen liege.

Für das vergangene Jahr muss der Kanton Obwalden daher 1,1 Millionen Franken nachzahlen. Für 2021 rechnet die Regierung mit weiteren 2,2 Millionen Franken Nachzahlungen für Zentralbahn und Postauto.

Auf 2024 verschoben

Aus diesem Grund verzichte sie vorerst auf den angekündigten Ausbau des ÖV. Der auf 2022 geplante systematisierte, integrale Stundentakt auf allen Buslinien im Kanton sowie der Halbstundentakt auf der Linie Sarnen-Kägiswil-Alpnach Dorf werden auf 2024 verschoben.

Neu hält die S55 zusätzlich in Sarnen Nord, auf der Buslinie Sarnen-Langis gibt es am Wochenende einen Zweistundentakt und die bestehende Buslinie zwischen Stans NW und Sarnen wird künftig am Wochenende gleich wie an Werktagen geführt.