Kantonsrat OW Obwaldner Kantonsrat hält bei Auenschutz Türe für Biker offen

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Für das Auengebiet Alpenrösli-Herrenrüti in der Gemeinde Engelberg OW hat der Kantonsrat einen Schutz- und Nutzungsplanung genehmigt. Dieser sieht neu eine Bikerroute vor.

Die erste Vorlage hatte das Parlament im Januar 2016 an die Regierung zurückgewiesen. Grund war die Frage, ob das Biken auf dem Wanderweg südlich der Engelbergeraa und ein eventueller Ausbau dieses Wanderwegs für ein erleichtertes Nebeneinander von Bikern und Wanderern künftig noch möglich sein werden. Der Regierungsrat musste die Vorlage präzisieren.

Im Reglement, das die Schutz- und Nutzungsvorschriften umschreibt, hält die Regierung nun zusätzlich fest: "Innerhalb der Aue darf entlang dem im Schutzplan eingezeichneten Weg zwischen der Brücke Goldboden und der Brücke Alpenrösli eine Bikeroute markiert werden."

Kurz zu reden gab im Rat eine mögliche Verbreiterung des Wegs, die in einer früheren Version des Reglements enthalten war. Diese brauche es nicht, sagte Regierungsrat Josef Hess. Es gäbe zwar einen knapp 30 Zentimeter breiten Abschnitt. Doch sei dieser bloss vier Meter lang. Hier müssten Velofahrer und Fussgänger aufeinander schauen.

In seiner Sitzung vom Freitag stimmte der Kantonsrat der kantonalen Schutz- und Nutzungsplanung und dem Reglement mit 36 Ja- zu 0 Nein-Stimmen bei 14 Enthaltungen zu.

Bund lehnt Entlassung ab

Das Gebiet Alpenrösli-Herrenrüti gehört seit 2003 zu den Auenlandschaften von nationaler Bedeutung und steht unter Schutz. Es liegt im Gebiet der Engelbergeraa auf einer Höhe von 1200 Metern und umfasst eine Fläche von 35 Hektaren, wobei 23 Hektaren auf Obwaldner und der Rest auf Urner Boden liegen.

Obwalden verfügt über vier weitere Auengebiete von nationaler Bedeutung. Sie liegen in Alpnach, Giswil und Sarnen. Zwei davon hätte der Kanton gerne aus der unter Schutzstellung ausgeschieden, was der Bund aber im September ablehnte. Die Regierung wird nun das weitere Vorgehen besprechen.