Kantonsrat OWObwaldner Regierung legt bis Ende Jahr Plan für Spital-Zukunft vor
kad, sda
27.5.2021 - 19:52
Der Obwaldner Regierungsrat will bis Ende Jahr einen Plan vorlegen, wie er die Zukunft des Kantonsspitals in Sarnen sieht. Eine allfällige Zusammenarbeit mit anderen Kantonen oder einem Zentrumsspital dürfe allerdings kein Einbahnverkehr sein.
kad, sda
27.05.2021, 19:52
SDA
Das Spital in Sarnen hat es mit seinem kleinen Einzugsgebiet und den tiefen Fallzahlen schwer, Gewinn zu schreiben. Der Kanton muss immer mehr Geld für sein Spital aufwenden.
Eine Expertengruppe machte daher eine Auslegeordnung für eine Versorgungsstrategie im Akutbereich. Diese befinde sich mittlerweile in der Konzipierungsphase, sagte Gesundheitsdirektorin Maya Büchi-Kaiser (FDP) am Donnerstag im Kantonsrat.
Man prüfe die mögliche Umsetzung der Optionen durch eine Zusammenarbeit mit möglichen Partnern aus der Region – sei das ein Zentrumsspital oder ein anderer Kanton. In den nächsten Monaten würden diese Möglichkeiten evaluiert und Gespräche geführt.
Infrastruktur und Personal in die Waagschale
«Wir gehen davon, dass wir noch dieses Jahr der Regierung einen Antrag zum weiteren Vorgehen stellen und im ersten Halbjahr 2022 dem Kantonsrat eine entsprechende Vorlage präsentieren können», sagte die Gesundheitsdirektorin.
Volkswirtschaftsdirektor Daniel Wyler (SVP) gab allerdings zu Bedenken, dass selbst wenn ein anderer Leistungserbringer den Willen für eine Zusammenarbeit habe, dort auch die Kapazitäten vorhanden sein müssen.
Ein zweiter zentraler Punkt sei, dass es keinen Einbahnverkehr geben dürfe. «Es kann nicht sein, dass wir Patienten einfach extern geben», sagte Wyler. Obwalden habe gute Infrastruktur und sehr gutes Personal, das müsse man in die Waagschale werfen.
Gewinn trotz Corona
Der Kantonsrat segnete den Rechenschaftsbericht und die Jahresrechnung des Kantonsspitals Obwalden 2020 einstimmig ab. Die Spitalrechnung schloss mit einem Gewinn von 1,2 Millionen Franken. Nach dem Lockdown konnte das Spital viele Operationen nachholen, die Zahl der Behandlungen blieb stabil.
Doch der Schein trügt. Remo Fanger (SVP) sprach von «katastrophalen Zahlen». Und auch Peter Lötscher (SP) sagte: «Unser Spital überlebt nur dank einer uneingeschränkten Defizitgarantie des Kantons.» Branko Balaban (FDP) sagte, das Spital habe nicht nur ein strukturelles Defizit, sondern auch wachsende Verpflichtungen gegenüber dem Kanton. Man habe daher nicht ewig Zeit.
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