Gesundheitsversorgung Patienten des Ärztezentrums Neuenkirch können Akten nun einfordern

we, sda

24.7.2023 - 10:08

Die Arztpraxis führte rund 10'000 Dossiers. (Symbolbild)
Die Arztpraxis führte rund 10'000 Dossiers. (Symbolbild)
Keystone

Die Patientinnen und Patienten des ehemaligen Ärztezentrums Neuenkirch, das seit Ende April geschlossen ist, können ab sofort ihre physischen Krankengeschichten bestellen. Noch immer nicht möglich ist der Zugang zu den elektronischen Krankenakten.

Dies trotz «grossen Bemühungen» der Dienststelle Gesundheit und Sport und der Drittfirma Archivsuisse, wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte. Sobald dies möglich sei, werde auf der Homepage der Dienststelle Gesundheit und Sport eine entsprechende Information hinterlegt.

Die physischen Krankengeschichten hingegen können Patientinnen und Patienten ab sofort entweder sich oder ihrer neuen Hausarztpraxis zustellen lassen. Möglich ist die Bestellung über ein Online-Formular von Archivsuisse. Notwendig ist die Kopie des amtlichen Ausweises – elektronisch oder per Post zugestellt. Unterstützung beim Ausfüllen gibt es über die Hotline (041 228 45 54) während der Bürozeiten.

Rund 10'000 Krankenakten

Die Dienststelle Gesundheit und Sport hatte am 6. Juli im Ärztezentrum Neuenkirch sämtliche physisch vorhandenen Krankengeschichten und Röntgenbilder beschlagnahmt. Rund 10'000 Krankengeschichten wurden der Firma Archivsuisse übergeben. Und zwar, weil die Herausgabe der Akten nach der Praxisschliessung an die Patientinnen und Patienten nicht wunschgemäss funktionierte, obwohl der Praxisbetreiber zur Herausgabe der Dossiers verpflichtet war.

Diese Drittfirma habe inzwischen sämtliche Krankengeschichten und Röntgenbilder sortieren können, heisst es weiter. Sie werde die Krankengeschichten vorschriftsgemäss aufbewahren. Das heisst, die vorhandenen Krankengeschichten von Patientinnen und Patienten werden für zwanzig Jahre ab dem letzten Behandlungstag aufbewahrt.

Das Ärztezentrum Neuenkirch ist eine von vier Praxen im Kanton Luzern, die demselben Unternehmer gehören. Die drei anderen Praxen, die Surenweidpraxis in Oberkirch, das Ärztezentrum Triengen und das Ärztezentrum Napf in Hergiswil, müssen bis Ende September schliessen, wie der Kanton Anfang Juli bekannt gab. Als Grund nannte er eine mangelnde Vertrauenswürdigkeit des Betreibers.

Bei den anderen drei Praxen arbeite die Dienststelle Gesundheit und Sport mit «Hochdruck « an einer Lösung, damit die Patientinnen und Patienten dieser Praxen ebenfalls zu ihren Krankengeschichten kommen, wie es weiter heisst.

we, sda