Umwelt Pestizid-Abbauprodukt in Luzerner Grundwasser nachgewiesen

SDA

12.3.2020 - 14:41

In Luzerner Grundwasser sind Spuren eines Pflanzenschutzmittels nachgewiesen worden. (Symbolbild)
In Luzerner Grundwasser sind Spuren eines Pflanzenschutzmittels nachgewiesen worden. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Der Kanton Luzern hat in seinem Grund- und Trinkwasser erhöhte Werte von zwei Abbauprodukten des verbotenen Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil nachgewiesen. Das Wasser kann weiterhin vom Hahn getrunken werden, Trinkwasserversorger trafen bereits Massnahmen.

Der Höchstwerk von 0,1 Mikrogramm pro Liter sei nicht toxikologisch begründet, teilte die Luzerner Staatskanzlei am Donnertag mit. Beim Konsum von solchem Wasser bestehe keine Gefahr für die Gesundheit.

Der Höchstwert sei nach dem Vorsorgeprinzip festgelegt und habe den Zweck, derartige Pflanzenschutzmittelrückstände auf ein Mindestmass zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten Trinkwasserversorgungen bei Höchstüberschreitung Massnahmen treffen, die den Gehalt im Trinkwasser reduzieren. Möglich sei beispielsweise das Sperren einzelner Fassungen oder das Mischen mit unbelastetem Wasser.

Die Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz informierte im Februar insgesamt 230 Trinkwasserversorger im Kanton Luzern über die aktuelle Situation bei den Rückständen von Chlorothalonil und dessen Abbauprodukte im Trinkwasser. Betroffen sind vor allem Gebiete, in denen verbreitet Ackerbau und Obstbau betrieben wird.

Trinkwasser aus Grundwasser

In vielen Luzerner Gemeinden wird das Grundwasser auch für die Trinkwassergewinnung genutzt. 2019 wurde im Trinkwasser von zehn Gemeinden erhöhte Werte des Abbauproduktes Chlorothalonilsulfonsäure festgestellt. In fast allen Fällen konnten die betroffenen Trinkwasserversorgungen bereits Massnahmen treffen, um das Problem zu lösen.

Zu den Überprüfungen im Kanton Luzern kam es, nachdem der Bund das Pflanzenschutzmittel Chlorothalonil per 1. Januar verboten hatte. Dabei wurde festgestellt, dass die Höchstwerte verschiedentlich überschritten wurden.

Da das Pestizid im Boden nur langsam abgebaut wird, sei damit zu rechnen, dass trotz Anwendungsverbot die Belastung des Grundwassers noch Jahre oder Jahrzehnte dauern werde, heisst es weiter.

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