Landrat UR Radweg-Kredit für Urner Talboden mit grossem Mehr gesprochen

SDA

20.5.2020 - 12:34

Velodemonstration vor der Radwegdebatte des Urner Landrats.
Velodemonstration vor der Radwegdebatte des Urner Landrats.
Source: Reto Legena/Keystone SDA

Mit einem Ja zum Verpflichtungskredit für den Bau neuer Radwege für 7,7 Millionen Franken hat der Urner Landrat am Mittwoch auch gleich 8 Millionen Franken für den Ausbau bestehender Radwege ausgelöst. In den Genuss kommen vorerst Attinghausen, Seedorf und Schattdorf.

Im zweiten Anlauf war die Urner Regierung mit dem Radweg-Geschäft im Parlament erfolgreich, nachdem dieses im Januar den Kredit noch abtraktandiert hatte. Ihm hatte es damals an Fakten gemangelt. Nun stimmte es dem Verpflichtungskredit mit 44 zu 16 Stimmen zu.

Behandelt wurde, wie von der landrätlichen Baukommission gewünscht, nur die Finanzierung der ersten Tranche mit den Radwegen Altdorf-Seedorf, Attinghausen Reussbrücke und Attinghausen-Schattdorf. Es handelt sich um insgesamt 15,7 Millionen Franken. Davon sind 8 Millionen Franken gebundene Ausgaben und 7,7 Millionen Franken sind neue Ausgaben.

Die Kostengenauigkeit beträgt plus/minus 30 Prozent. Baudirektor Roger Nager erklärte dies damit, dass noch ein Plangenehmigungsverfahren nötig sei und Einsprachen möglich seien. Die Prognosegenauigkeit entspreche aber den Normen.

Das Radwegkonzept als Ganzes ist mit Kosten von insgesamt 25,6 Millionen Franken veranschlagt. Davon werden 20,6 Millionen Franken zur Mitfinanzierung im Agglomerationsprogramm des Bundes eingereicht.

Im Talboden sinnvolles Verkehrsmittel

CVP, FDP und SP/Grüne standen hinter der Vorlage. Uri habe beim Bau von Radwegen grossen Nachholbedarf, sagte der CVP-Sprecher. Gerade im Talboden sei das Velo ein sinnvolles Verkehrsmittel.

Die Sprecherin von SP/Grüne sagte, die heutige Situation sei für Autofahrer und Velofahrer gefährlich. Es habe auf den Urner Strassen schlicht zu wenig Platz.

Auch für die FDP sind sichere Velowege ein Bedürfnis der Bevölkerung. Zudem seien Investitionen durch den Kanton ein wichtiges Zeichen in der Krise.

Der SVP waren die geplanten Radwege aber schlicht zu teuer. Die Vorlage sei nicht im Sinne des Steuerzahlers, sagte ein Sprecher, und beantragte, sie an die Regierung zurückzuweisen. Es solle mit dem gleichen Gesamtbetrag eine grössere Anzahl Velowege realisiert werden. Der Antrag scheiterte aber mit 44 zu 14 Stimmen.

Der Kredit für die neuen Ausgaben soll den Urner Stimmberechtigten im September 2020 vorgelegt werden.

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