TourismusSchatten über «Fischereiparadies»: Lungern kündigt Massnahmen an
SDA
10.6.2020 - 14:54
Im Streit um das Ausmass und die Folgen des Fischereitourismus am Lungerersee zeichnet sich eine Entspannung ab. Die Gemeinde und die Lungerersee AG haben Massnahmen ausgearbeitet, die das Abfall- und Verkehrsproblem lösen sollen.
Ein Komitee hatte Ende Januar 2020 die von 525 Personen unterzeichnete Petition «für eine massvolle Befischung des Lungerersees» bei der Gemeinde eingereicht. Die Petitionäre kritisierten, dass die grosse Zahl an Hobbyfischern am Lungerersee zu unhaltbaren Zuständen für Mensch und Umwelt geführt habe.
Die Petition forderte ein Ende der «wilden Parkiererei» und einen Schutz der Ökologie. So würden die Fischer das Amphibienlaichgebiet schädigen und die Wasservögel vertreiben. Zusätzliche Infrastrukturen wie Bootsstege dürfe es für die Fischer nicht mehr geben.
Treffen am runden Tisch
Vermarktet wird das «Fischereiparadies Lungerersee» von der Lungerersee AG, deren Hauptaktionärin die Einwohnergemeinde Lungern ist. Auf ihre Einladung habe letzte Woche ein runder Tisch mit den Interessenvertretern stattgefunden, teilte die Gemeinde am Mittwoch mit. Sie nehme die von der Petition aufgegriffenen Probleme ernst und anerkenne den dringlichen Handlungsbedarf.
Die Gemeinde schreibt, sie habe mit der Lungerersee AG in den letzten Wochen einen Katalog mit Massnahmen erarbeitet, die kurz- und mittelfristig umgesetzt werden könnten. Diese Vorschläge seien vom runden Tisch zustimmend zur Kenntnis genommen worden.
Demnach soll vordringlich das Abfallproblem gelöst werden. Bezüglich der Parkierungssituation solle geprüft werden, wie sie mit polizeilichen und raumplanerischen Mitteln verbessert werden könne. Ferner will die Gemeinde ihren Einfluss als Mehrheitsaktionärin nutzen, um einen besseren Schutz von Amphibien und Vögeln erreichen zu können.
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