Schindler-CEO Thomas Oetterli sieht sein Unternehmen vorläufig nur am Rande vom Handelsstreit zwischen China und den USA tangiert. "Der direkte Einfluss ist relativ gering", sagte er im Interview mit der Finanznachrichtenagentur AWP. "Wir haben in allen grossen Absatzmärkten eine eigene Produktion und dadurch eine gewisse natürliche Absicherung." Nur in Einzelfällen würden ganze Anlagen von China in die USA geliefert.
Generell sieht der Chef des Lift- und Rolltreppenbauer Schindler das Unternehmen auf Kurs. Positiv gestimmt ist der Schindler-Chef nicht zuletzt wegen China. Im Land, wo 60 Prozent aller weltweit neu installierter Lifte und Rolltreppen verbaut werden, hätten sich die Nachfrage und das Preisniveau stabilisiert.
Gleichwohl verändert sich Schindler derzeit rasant. So solle in den nächsten beiden Jahren die Produktpalette überarbeitet werden, wobei Schindler zu einem Baukastensystem übergehen wolle. "Einige Konkurrenten haben solche Programme bereits umgesetzt und sind nicht zuletzt deshalb profitabler", sagte Oetterli.
Als Vorreiter sieht sich Schindler hingegen in Sachen Digitalisierung. Es werde intensiv am "Lift der Zukunft" gearbeitet. "Wir verkaufen heute jeden neuen Lift mit einem Ferndiagnosegerät und viel Software", so Oetterli. Dabei komme auch künstliche Intelligenz zum Einsatz.
Über 20 Akquisitionen im 2018
Auch wenn Schindler seit Monaten keine Übernahme vermeldet hat, seien Firmenkäufe ein wichtiger Teil der Wachstumsstrategie, betonte Oetterli. "Die meisten Akquisitionen, die wir tätigen, sind aber klein - und wir machen dazu keine Medienmitteilung." Allein im laufenden Jahr seien aber mehr als 20 Gesellschaften übernommen worden, zumeist kleine Servicefirmen.
Die Schweiz ist für Oetterli mehr als nur die Heimat des Unternehmens. "Der Schweizer Markt steuert einen substanziellen Beitrag zum Umsatz bei." Von Vorteil sei, dass Schindler hier über eine sehr gute Marktstellung verfüge und die Schweiz die höchste Aufzugs- und Rolltreppendichte der Welt habe.
Ein Bekenntnis zur Schweiz seien die aktuellen Investitionen in der Höhe von 110 Millionen Franken am Standort Ebikon. Ausserdem seien in der Schweiz allein in den letzten zwölf Monaten 100 Stellen geschaffen worden.
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