Kantonsrat SZSchwyzer Kantonsrat bewilligt Bau von neuer Kantonsschule
SDA
22.5.2019 - 14:00
Der Kanton Schwyz kann in Pfäffikon eine neue Mittelschule bauen. Der Kantonsrat hat dafür nach einer ausgiebiger Debatte einen Kredit von 92 Millionen Franken genehmigt. Im neuen Schulhaus werden die heutigen Kantonsschulen von Pfäffikon und Nuolen zusammengelegt.
Begründet wird die Zusammenlegung der beiden Schulen damit, dass ein Betrieb an zwei Standorten aufwendig sei und Doppelspurigkeiten zur Folge habe. Zudem könnten an den beiden Standorten Pfäffikon und Nuolen wegen ihrer unterschiedlichen Grössen nicht dieselbe Breite an Wahlpflicht- und Freifächern angeboten werden. Ferner bestehe an beiden Standorten ohnehin grosser Investitionsbedarf.
Der Kantonsrat hatte der Zusammenlegung der Schulstandorte grundsätzlich schon 2015 zugestimmt, als er den Projektierungskredit für das neue Schulhaus in Pfäffikon sprach. Trotzdem gab es am Mittwoch Kritik am Bauprojekt.
Neues Projekt gefordert
Sibylle Ochsner (FDP) plädierte gar dafür, das Geschäft an die Regierung zurückzuweisen. Sie forderte einen kleineren Neubau in Pfäffikon und einen Verzicht auf eine Zusammenlegung der Ausserschwyzer Kantonsschulen. Der Standort Pfäffikon sei weit vom Bahnhof abgelegen, kritisierte sie. Die March als Wachstumsregion dürfe nicht von der Mittelschullandschaft verschwinden.
Die Bewilligung des Baus sei ein logischer Schritt, sagte dagegen Peter Dettling (FDP). Er bedauerte, dass das Bauprojekt immer mehr zu einer bildungspolitischen Vorlage verkommen sei. Christian Schuler (CVP) sagte, seine Fraktion sei für den Schulstandort Pfäffikon. Das Projekt überzeuge, auch weil die Räume flexibel eingerichtet werden könnten.
Armin Mächler (SVP) sagte, es sei Zeit für einen grossen Wurf. Der Kantonsrat dürfe nicht kleingeistigen, lokalen Interessen nachkommen. Alexander Lacher (SVP) warnte davor, die Bezirke March und Höfe gegeneinander auszuspielen. Dies würde zu einem Scherbenhaufen führen.
Mehrwert vermisst
Guy Tomaschett (SP) wies auf die Digitalisierung hin, die sich auch auf die Schulbildung auswirke. Das Projekt für das Mittelschulhaus in Pfäffikon atme den Geist des 20. Jahrhunderts und sei nicht zukunftsgerichtet.
Dominik Blunschy (CVP) kritisierte das Projekt ebenfalls. Der Kanton habe sich in eine Idee verliebt und wolle daran festhalte, koste es, was es wolle. Die Zusammenlegung der beiden Ausserschwyzer Mittelschulen bringe keinen Mehrwert.
Baudirektor Othmar Reichmuth bezeichnete die Differenzen im Kantonsrat als «regionalpolitische Geschichte». Das Verhältnis von Preis und Leistung stimme bei diesem Projekt, es sei dem Kanton angemessen und für die künftigen pädagogischen Herausforderungen gerüstet. Bei der Planung hätten Fachleute mitgedacht und mitgearbeitet.
Das Parlament folgte dem Votum des Regierungsrats und lehnte die Rückweisung mit 71 zu 19 Stimmen ab. Anschliessend bewilligte er den Baukredit mit 70 zu 20 Stimmen. Dieser unterliegt dem fakultativen Referendum.
Für 600 Jugendliche
Das neue Schulhaus in Pfäffikon soll Platz für 600 Jugendliche bieten. Es wird frühestens auf das Schuljahr 2024 bezugsbereit sein. Die Schüler werden während der rund dreijährigen Bauzeit in einem Provisorium unterrichtet.
Von dem Kredit entfallen 57 Millionen Franken auf den eigentlichen Schulhausbau. Das Bauprojekt ist aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Es besteht aus einem kreuzförmigen Baukörper aus Holz, Beton und Backstein.
Im Neubau wird auch die Aussenstelle der Pädagogischen Hochschule Schwyz (PHSZ) und die Berufs- und Studienberatung Pfäffikon integriert. Was mit dem Gebäude in Nuolen passieren wird, ist noch offen.
Zusätzlich schlug der Regierungsrat dem Kantonsrat vor, bei der neuen Schule für 3 Millionen Franken eine Tiefgarage mit einem öffentlichen Schutzraum zu erstellen. Dieser Kredit wurde mit 77 zu 10 Stimmen genehmigt.
Diverse Mittelschulen
Der Kanton Schwyz führt neben der Kantonsschule Ausserschwyz mit den Standorten Pfäffikon und Nuolen im Inneren Kantonsteil das Kollegium Schwyz. Es wird geprüft, das Kollegium mit der privaten Schule Theresianum in Ingenbohl zusammenzulegen. Weitere private Mittelschulen gibt es in Einsiedeln und Immensee.
Der Kantonsrat hatte zuvor ein Postulat der SP mit 59 zu 31 Stimmen abgelehnt, das ein neues Mittelschulkonzept forderte, bevor die Schulstandorte definitiv festgelegt würden. Es gebe genügend Grundlagen, um die Entscheide fällen zu können, sagte Bildungsdirektor Michael Stähli.
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