JustizSenior-Bankräuber von Meggen LU geht nun doch ins Gefängnis
kad, sda
6.7.2022 - 11:11
Der 84-jährige Mann, der 2012 und 2017 in Meggen LU eine Bank überfallen hat, geht für seine Taten doch ins Gefängnis. Das Luzerner Kantonsgericht hat das Urteil der Vorinstanz verschärft und eine teilbedingte Freiheitsstrafe verhängt. Ein halbes Jahr muss der Täter absitzen.
6.7.2022 - 11:11
SDA
Ursprünglich hatte das Kriminalgericht den Mann zu zwei Jahren Gefängnis bedingt verurteilt und war damit dem Wunsch des Beschuldigten gefolgt. Müsste er ins Gefängnis, wäre dies sein «Untergang», hatte er anlässlich der ersten Gerichtsverhandlung gesagt. Das Urteil wurde indes angefochten, womit das Kantonsgericht die Sache neu beurteilen musste.
Dieses hat die Strafe nun verschärft, wie aus dem Urteil hervorgeht. Darüber berichtete am Mittwoch die «Luzerner Zeitung». Das Gericht bestätigte den Schuldspruch, erhöhte das Strafmass aber um vier Monate, womit ein bedingter Vollzug nicht mehr möglich ist: von den zwei Jahren und vier Monaten muss der Senior sechs Monate absitzen.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Man werde das Urteil aber nicht weiterziehen, sagte der Anwalt des Beschuldigten auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er habe das so mit seinem Klienten abgesprochen.
Der Staatsanwalt hatte für die mehrfache räuberische Erpressung 36 Monate Gefängnis gefordert, wovon der Mann ein Jahr hätte absitzen sollen. Das Kantonsgericht hält fest, der Mann habe ohne Notlage aus rein finanziellen Motiven gehandelt. Die Tat liege gerade noch leicht an der Grenze zu einem mittelschweren Verschulden.
Herzbeschwerden
Den angeschlagenen Gesundheitszustand des Beschuldigten – er leidet an Herzbeschwerden – berücksichtigt das Kantonsgericht mit einer Strafreduktion von zwei Monaten. Es weist darauf hin, dass er die Taten in Kenntnis seines Gesundheitszustands begangen habe.
Der Senior war 2012 mit einer Plastikpistole in Meggen in einer Bankfiliale aufgetaucht. Er legte einen Zettel hin, auf dem die Forderung nach 10'000 Franken in italienischer Sprache geschrieben stand – er erhielt das Geld und spazierte davon.
Fünf Jahr blieb er unbehelligt, bevor er die Nachbarsbank im gleichen Dorf nach gleicher Manier überfiel. Dabei ergatterte er gar fast 14'000 Franken, lief beim Verlassen der Bank gegen eine Schiebetür, fuhr mit dem Bus nach Hause und wurde später geschnappt.
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