In den nächsten zehn Jahren soll das Spital Lachen für rund 150 Millionen Franken einer Gesamterneuerung unterzogen werden. Mit dem Neubau am bestehenden Standort werde die Wettbewerbsfähigkeit erhöht und die Qualität des Leistungsangebots gesteigert - mit künftig weniger Betten.
Wegen des Bevölkerungswachstums in Ausserschwyz und der Erweiterung des medizinischen Angebots stosse man mit der heute vorhandenen Infrastruktur zunehmend an Grenzen, teilte das Spital am Freitag mit. Der Verwaltungsrat entschied deshalb, das Spital in den nächsten rund zehn Jahren zu erneuern.
Nach der Prüfung verschiedener Sanierungs- und Ausbauvarianten sei er zum Schluss gekommen, dass punktuelle Ausbauten keine zukunftsorientierte Option darstellten. Denn in den bestehenden Spitalgebäuden könnten die Betriebsabläufe und Prozesse nur eingeschränkt optimiert werden.
Daher habe man sich für eine Rundumerneuerung der Spitalinfrastruktur entschieden. Rund fünf Gebäude würden zurückgebaut, sagte Spitaldirektorin Evelyne Reich auf Anfrage. Von den bestehenden Bauten soll der sogenannte Altbau aus dem Jahr 1915 erhalten bleiben und in das Erneuerungsprojekt miteinbezogen werden. Dieser ist im kantonalen Inventar als schützenswerter Bau aufgeführt.
Weniger Betten
Auch der provisorische Bettentrakt und der Operationstrakt bleiben stehen, werden aber komplett erneuert. Das Vorgehen auf dem rund 25'000 Quadratmeter grossen Areal komme einem Befreiungsschlag gleich, sagte Reich. Das Spital werde eher schrumpfen, um stärker auf ambulante Leistungen zu setzen. So werde die Bettenzahl von 140 auf 110 verringert.
Das Erneuerungsprojekt soll während rund zehn Jahren in vier Etappen realisiert werden. Baubeginn soll 2020 sein. Die einzelnen Etappen werden so geplant, dass der Spitalbetrieb so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. In einem ersten Schritt befasst sich der Verwaltungsrat nun mit der Evaluation eines Generalplaners. Gesichert ist bislang die Finanzierung der ersten beiden Etappen.
2013 hatte das Spital Pläne für einen Neubau in Galgenen präsentiert und dies damit begründet, dass in Lachen zu wenig Platz vorhanden sei. Heute sei die Ausgangslage eine andere. "Wir trauen uns, zurückzubauen", sagte Direktorin Reich. Aus verschiedenen Gründen könne man den Standort nicht verlassen.
Günstigeres Projekt
So gehört das Land den Bezirken, mit denen ein Baurechtsvertrag bestehe, für dessen Kündigung eine Volksabstimmung nötig wäre. Zudem müsse die geschützte Operationsstelle (GOPS) weiterbetrieben werden. Schliesslich sei die Verkehrssituation in Lachen gut. Die aktuellen Baukosten werden rund 30 Millionen tiefer veranschlagt als beim Vorgängerprojekt.
Die geplante Fusion mit dem Spital Einsiedeln habe auf die Gesamterneuerung keinen Einfluss. Der Fortbestand der zwei Standorte sei unbestritten. Das Spital Lachen ist eine Aktiengesellschaft der Bezirke March und Höfe und erfüllt einen öffentlichen Auftrag des Kantons Schwyz.
Zurück zur Startseite