Sprengstoff Sprengstoffverdacht: Jungforscher verursacht Polizeieinsatz in Zug

SDA

14.2.2019 - 15:25

Der Forschungsdrang eines Jugendlichen hat in der Stadt Zug zu einem Grosseinsatz von Polizei und weiteren Einsatzkräften geführt: Der junge Mann hatte für chemische Experimente grössere Mengen an Chemikalien bestellt, die auch für die Herstellung von Sprengstoff verwendet werden können.

Auf den Jugendliche aufmerksam wurde die Eidgenössische Zollverwaltung, wie die Zuger Strafverfolgungsbehörden am Donnerstag mitteilten. Er hatte die Chemikalien über eine Zeitspanne von mehreren Monaten im Internet bestellt und sich aus dem Ausland zustellen lassen. Dabei geriet er ins Visier der Zollverwaltung, welche schliesslich die Zuger Polizei informierte.

Diese stiess bei Hausdurchsuchungen in zwei Wohnungen in Zug auf grosse Mengen an Chemikalien. Darunter befanden sich die Substanzen mit Sprengstoff-Potenzial.

Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich entschieden, das brisante Material gesichert abzutransportieren und kontrolliert zu vernichten. Die restlichen Substanzen wurden sichergestellt.

Während dem Abtransport wurden die Anwohner einer der beiden Wohnungen aus Sicherheitsgründen aufgefordert, die Fenster zu schliessen, die Storen herunterzulassen und sich nicht am Fenster aufzuhalten. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand aber gemäss Mitteilung nicht.

Experiment geplant

Der Jugendliche ist geständig und gab in der Befragung an, dass er in der Freizeit verschiedene Experimente durchführen wollte. Die Strafverfolgungsbehörden gehen zum jetzigen Standpunkt davon aus, dass diese Aussage stimmt und der junge Mann tatsächlich nur naturwissenschaftliche Experimente durchführen wollte, wie Frank Kleiner, Mediensprecher der Zuger Strafverfolgungsbehörden, auf Anfrage von Keystone-SDA erklärt.

Ungeschoren kam der Nachwuchschemiker dennoch nicht davon. Er wurde festgenommen. Die Jugendanwaltschaft eröffnete gegen ihn ein Strafverfahren.

Bei den verschiedenen Aktionen im Einsatz standen Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich und des Kriminaltechnischen Dienstes der Zuger Polizei sowie weitere Mitarbeitende der Zuger Polizei, des Rettungsdienstes Zug und der Freiwilligen Feuerwehr Zug.

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