Tourismus Stadt Luzern misst Besucherströme per WLAN-Erkennung

kad, sda

8.3.2023 - 10:14

Der Schwanenplatz in der Stadt Luzern ist einer von fünf touristischen Hotspots, an denen die Besucherströme digital gemessen werden. (Archivbild)
Der Schwanenplatz in der Stadt Luzern ist einer von fünf touristischen Hotspots, an denen die Besucherströme digital gemessen werden. (Archivbild)
Keystone

Wer mit seinem Smartphone und eingeschaltetem WLAN durch die Stadt Luzern schlendert, den kann ein Messsystem an fünf Standorten ab sofort erfassen. Mit dem Pilotprojekt wollen Stadt und Luzern Tourismus die Besucherfrequenzen messen. Es dauert bis Ende 2023.

Keystone-SDA, kad, sda

An den stark frequentierten Standorten Kapellbrücke, Löwendenkmal, Schwanenplatz, Hertensteinstrasse und Rathausquai wird ab sofort die Anzahl der WLAN-fähigen Geräte gemessen, die sich in einem bestimmten Zeitraum dort befinden. Gezählt werden Smartphones, Tablets oder Smartwatches, wie Luzern Tourismus am Mittwoch mitteilte. Bei der Kapellbrücke zählt zum Vergleich zudem ein Radarsensor den Personenfluss.

Das Vorhaben war bereits auf vergangenen Juli angekündigt worden. Es habe sich etwas verzögert, weil man in technischer Hinsicht und aus Datenschutzgründen weitere Abklärungen treffen musste, sagte Tourismusdirektor Marcel Perren auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei aber nicht zeitkritisch, da die Gäste noch nicht im grossen Stil eingetroffen seien.

Die Kosten belaufen sich auf 60'000 Franken, die Stadt übernimmt etwas mehr als einen Drittel davon. Die Technologie für die Messung stammt vom städtischen Energieanbieter EWL.

Daten öffentlich

Die Messung der Besucherfrequenzen erfolgt im Rahmen der Vision Tourismus Luzern 2030. Die erhobenen Daten werden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Den Touristikern dienen sie zudem als Basis für künftige Massnahmen, um Gästen und Besuchenden einen Mehrwert für ihre Mobilität zu bieten.

Laut Perren geht es in der ersten Phase darum, zu prüfen, ob die Frequenzdaten über die nötige Substanz verfügen. Die Daten seien zwar öffentlich, aber nicht über eine App einsehbar. Erst in einer zweiten Phase sollen Prognosemodelle entwickelt werden.

Möglich wären etwa Live-Daten zu aktuellen Besucherfrequenzen von Sehenswürdigkeiten, Museen oder spezifischen Standorten. Sowohl Touristinnen und Touristen als auch Anbieter könnten davon profitieren, indem sie die Besuche zeitlich besser planen und verteilen.

Luzern Tourismus betont, dass während des Versuchs sämtliche Datenschutzbestimmungen eingehalten würden. Persönliche oder personenidentifizierende Daten würden nicht registriert. Nach Abschluss der Pilotphase entscheide man, ob das Projekt in einen Dauerbetrieb überführt werde.