Senioren Stadt Luzern will Quartierarbeit für Senioren ausbauen

SDA

6.5.2019 - 11:00

Ältere Menschen, die in der Stadt Luzern wohnen, sollen in ihrem Quartier Unterstützung und Geselligkeit erfahren können. Der Stadtrat beantragt dem Parlament deswegen, mit dem Verein Vicino Luzern eine Leistungsvereinbarung abzuschliessen.

Angestossen worden war der Verein Vicino Luzern von der Spitex und der Allgemeinen Baugenossenschaft Luzern (ABL). Er will in Quartieren Treffpunkte betreiben und Anlässe anbieten, aber auch pflegerische und betreuende Dienstleistungen vermitteln. Von 2014 bis 2017 betrieb er im Neustadtquartier einen Pavillon.

Vicino Luzern plant sein Angebot auszubauen und in Littau und im Würzenbach weitere Standorte zu eröffnen. Die Tätigkeit des Vereins passe zum Bestreben der Stadt, das selbstbestimmte Wohnen zu fördern, dieses mit Beratung und Information zu unterstützen und die heutige Pflegeversorgung weiter zu entwickeln, schreibt der Stadtrat in seinem am Montag vorgestellten Bericht und Antrag an den Grossen Stadtrat.

Heutige Angebot ergänzen

Nach Ansicht des Stadtrats genügt das heutige Angebot für die älteren Menschen nicht mehr. Dieses besteht etwa aus stationärer und ambulanter Pflege, Mahlzeitendiensten, hauswirtschaftlichen Dienstleistungen oder Entlastungsangeboten für Angehörige. Der Ansatz der sogenannten Caring Community gewinne immer mehr an Bedeutung, heisst es im Bericht und Antrag.

Eine Caring Community («sorgende Gemeinschaft») sei ein Netzwerk, das Personen mit Sorgebedarf unterstütze, schreibt der Stadtrat. Sie sei vor dem Hintergrund zunehmender Vereinzelung, aber auch zur Entlastung der Angehörigen von immer grösserer Bedeutung.

Eine Caring Community entstehe aber nicht von selbst, erklärt der Stadtrat. Es brauche vor Ort eine Koordinationsfunktion, die das freiwillige Engagement der Quartierbewohner unterstütze, den Kontakt zu staatlichen und privaten Organisationen pflege und Dienstleistungen vermitteln könne.

Vicino Luzern erbringt selbst zwar keine pflegerischen Dienstleistungen. Dennoch könne das Angebot des Vereins als Teil einer umfassend verstandenen Gesundheitsversorgung betrachtet werden, schreibt der Stadtrat. Er trage nämlich dazu bei, dass ältere Menschen ihren Alltag möglichst selbständig und selbstbestimmt bewältigen könnten.

Knappe Mittel

Der Stadtrat will den auf drei Standorte erweiterten Verein Vicino Luzern mitfinanzieren. Allerdings muss der Verein wegen der finanziellen Situation der Stadt mit weniger öffentlichen Mittel auskommen als ursprünglich berechnet. Der Betrieb der drei Standorte sei aber auch bei einem reduzierten städtischen Beitrag nicht gefährdet, schreibt der Stadtrat.

Insgesamt beläuft sich der vom Stadtrat beantragte Sonderkredit für die Dauer von zehn Jahren auf 3,735 Millionen Franken. Dies sei eine angemessene Investition in eine vielversprechende präventive Massnahme, schreibt er. Der jährlichen Betrag von rund 400'000 Franken sei auch in Relation zu sehen zu möglichen Einsparungen bei den Gesundheitskosten. Er entspreche etwa den Pflegekosten, die die Stadt im Zeitraum von vier Tagen tragen müsse.

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