Tierschutz Sterbender Löwe in Luzern Symbol der aussterbenden Arten

SDA

15.8.2019 - 19:03

Der sterbende Löwe von Luzern, der an den Tod von Schweizer Söldnern erinnert, ist für drei Tage als Teil einer Soundinstallation Mahnmal für die aussterbenden Tier- und Pflanzenarten. (Archivbild)
Der sterbende Löwe von Luzern, der an den Tod von Schweizer Söldnern erinnert, ist für drei Tage als Teil einer Soundinstallation Mahnmal für die aussterbenden Tier- und Pflanzenarten. (Archivbild)
Source: Keystone/Gaetan Baally 

Der sterbende Löwe von Luzern wird im Rahmen der Klanginstallation «Löwendenkmal 2.0 – Chor der ausgestorbenen Tiere» für drei Tage zum Mahnmal für die aussterbenden Tier- und Pflanzenarten. Innitiator des Projektes ist der Küssnachter Künstlers Andreas Weber.

Das Luzerner Löwendenkmal ist bis am 18. August im Rahmen einer Kunstaktion zum Symbol der aussterbenden Tier- und Pflanzenarten. Der tödlich verletzte Löwe wird dabei von einem Chor der verschwundenen Tiere akustisch in Szene gesetzt.

Das monumentale Denkmal zeigt einen sterbenden Löwen, dies in Erinnerung an die beim Tuileriensturm in Paris 1792 gefallenen Schweizer Söldner. In der Klanginstallation «Löwendenkmal 2.0 – Chor der ausgestorbenen Tiere» des Küssnachter Künstlers Andreas Weber erhält die in Sandstein gehauene männliche Grosskatze eine aktuelle Bedeutung.

Die Naturschutzorganisation WWF teilte zu dem Kunstprojekt mit, es gebe viele Indizien dafür, dass die Welt von einem Massensterben von Pflanzen und Tieren heimgesucht werde. Zwar sei es nicht das erste grosse Artensterben, aber das erste, das vom Menschen beeinflusst werde.

Sehr bedroht ist gemäss WWF auch der Löwe. Lebten vor 200 Jahre noch eine Million Exemplare auf dem Afrikanischen Kontinent, so seien es heute noch 23'000 in isolierten Gebieten. Damit das Tierreich nicht bald ohne König dastehe, brauche es weitere Schutzbemühungen.

Artensterben auch im Kanton Luzern

Bedrohliche Artensterben gebe es nicht nur in der Ferne, sondern auch im Kanton Luzern, schreibt der WWF. Viele ehemals im Kanton Luzern verbreitete Pflanzen- und Tierarten seien verschwunden oder stünden auf der Roten Liste.

Die Naturschutzorganisation erinnert daran, dass die Mittellandseen im 20. Jahrhundert wegen der Siedlungsentwässerung und der Gülle kollabiert seien. Bäche und Flüsse seien unter anderem für die Wasserkraftnutzung begradigt und damit als Lebensräume verändert worden. Moore seien durch die Entwässerung zu Gunsten der Landwirtschaft verloren gegangen.

An dieses weltweite Artensterben erinnern soll das Kunstprojekt «Löwendenkmal 2.0». Es will den ausgestorbenen Tieren eine Stimme geben und lässt aus dem Denkmal und den Bäumen beim Denkmal die Rufe der Tiere, die für immer verstummt sind, erklingen. Dazu gibt es Fachinformationen des WWF.

Die Klanginstallation ist Teil des Mehrjahresprojekts «Löwendenkmal 21» der Kunsthalle Luzern. Dieses war im Mai 2018 mit der Ausstellung «Löwen Safari» gestartet worden. Anlass dafür ist das 200-Jahre-Jubiläum des Löwendenkmals 2021.

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