Stahl Swiss Steel macht im ersten Semester weniger Umsatz

SDA

10.8.2023 - 08:29

Der Produktionsstandort der Swiss Steel in Emmenbrüecke im Kanton Luzern. (Archivbild)
Der Produktionsstandort der Swiss Steel in Emmenbrüecke im Kanton Luzern. (Archivbild)
Keystone

Der Luzerner Stahlhersteller Swiss Steel hat im ersten Halbjahr 2023 weniger Volumina verkauft und auch weniger Umsatz generiert. Der operative Gewinn hat sich mehr als halbiert, während auf Stufe Reinergebnis gar ein Verlust resultierte.

Keystone-SDA

Seit Beginn des Jahres 2023 legt Swiss Steel keine Quartals-, sondern nur noch Halbjahreszahlen vor. So reduzierte sich der Umsatz im ersten Semester um 13 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Die Absatzmenge ging gar um 19 Prozent auf 756 Kilotonnen zurück, dies trotz anhaltend hoher Verkaufspreise. Der durchschnittliche Preis des verkauften Stahls erhöhte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode gar um über 7 Prozent auf 2460 Euro je Tonne. Dazu haben laut Swiss Steel eine verbesserte Produktepalette mit einem höheren Anteil an Edelstahl sowie höhere Legierungszuschläge beigetragen.

Das Umfeld sei von zahlreichen Faktoren geprägt gewesen, darunter eine Verlangsamung der globalen Wirtschaft und steigende Zinssätze als Massnahme gegen die Inflation. Die wichtigsten Kundensegmente, die Automobilindustrie und der Anlagen- und Maschinenbau, seien in der Folge weiterhin durch die weltweiten Verzerrungen beeinträchtigt gewesen.

So waren auch der Auftragseingang und der Auftragsbestand rückläufig. Dies begründet Swiss Steel mit der geringeren Nachfrage in Verbindung mit einem Abbau von Lagebeständen. Ausserdem herrsche saisonal bedingt vor der Sommerpause eine Zurückhaltung bei der Vergabe neuer Aufträge.

Unter dem Strich verbleibt ein Minus

Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) reduzierte sich «trotz der eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen» gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 70,0 Millionen Euro und die entsprechende Marge um über 4 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. In der Folge fiel das Konzernergebnis mit -30,0 Millionen in den roten Bereich, nachdem im Vorjahr noch ein Plus von 74,0 Millionen unter dem Strich gestanden hatte.

Um die Profitabilität zu erhöhen prüft Swiss Steel die künftige Rentabilität und das Potential jeder Geschäftseinheit. Erst vor kurzem sei die Bewilligung für das Restrukturierungsprogramm für die deutschen Edelstahlwerke erteilt worden. Dies werde ermöglichen, den Personalbestand um mindestens 350 Beschäftigte zu reduzieren und so «einen Schritt in Richtung einer nachhaltig profitablen Organisation zu machen, unterstützt durch zusätzliche erhebliche Einsparungen», so die Mitteilung.

Zum Ausblick heisst es, dass die Volatilität wohl anhalten werde. Dass aber dennoch im zweiten Semester mit einer Verbesserung der Geschäftstätigkeit und der spezifischen Nachfrage gerechnet werde. Die Prognose für das Gesamtjahr eines bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) zwischen 160 und 200 Millionen Euro wird deshalb bestätigt.