EnergieTrinkwassertransport liefert in Steinen SZ Energie
SDA
12.7.2019 - 15:21
Trinkwasser für die Gemeinde Steinen SZ stammt aus dem Gebiet Engelstock fast 400 Meter über dem Dorf. Diese Höhendifferenz nutzt die Schwyzer ebs Energie AG, um Strom zu erzeugen. Sie hat am Freitag ein Trinkwasserkraftwerk eingeweiht.
Die Gemeinde musste die Trinkwasserleitung aus dem Jahr 1924 sanieren, wie Theo Baumann vom Stromunternehmen ebs gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Dies habe man zum Anlass genommen, die Wasserversorgung mit einem Trinkwasserkraftwerk aufzurüsten.
Das rund 400'000 Franken teure Kraftwerk von ebs soll jährlich 120'000 Kilowattstunden Energie liefern. Das entspricht dem Strombedarf von rund 40 Haushalten. Seit 2013 hat die ebs bereits ein ähnliches Werk in Sattel in Betrieb.
Mit der Gemeinde Steinen habe man eine Konzession für die Wassernutzung über 40 Jahre abgeschlossen. Der produzierte Strom wird durch die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) und deren Nachfolger, das Einspeisevergütungssystem (EVS) vergütet.
Das ganze Projekt, dessen Planung bereits vor rund zehn Jahren begann, kostet rund fünf Millionen Franken. Neben dem Kraftwerksbau sind darin auch die Reservoirs, die Leitungen sowie die Sanierung der Brunnenstuben und Fassung einer weiteren Quelle enthalten.
300 Stundenkilometer schnell
Das Trinkwasser lässt sich zur Stromproduktion nutzen, weil die Höhendifferenz zwischen der Brunnenstube und der Turbine im Dorf 393 Meter beträgt. Dadurch entsteht ein Druck von rund 40 Bar. Der Wasserstrahl schiesst mit 300 Stundenkilometer auf eine Turbine, die er antreibt. Die maximale turbinierbare Wassermenge beträgt 780 Liter pro Minute.
Laut ebs wird die Qualität des Trinkwassers nicht beeinträchtigt. Solche Kraftwerke gelten als umweltfreundlich, weil weder der Bau noch der Betrieb die Umwelt beeinträchtigt.
Im Frühling war die Wasserversorgung von Sarnen OW mit einem Innovationspreis ausgezeichnet worden, weil sie mit fünf Trinkwasserkraftwerken Strom erzeugt. Sie plant fünf weitere Anlagen, die am Ende Strom für 600 Haushalte liefern sollen.
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