Strassenbau Umfahrungs-Varianten in Eschenbach schneiden schlechter ab

kad, sda

1.6.2022 - 09:15

Für die Gemeinden Inwil und Eschenbach hat der Kanton Luzern sechs Verkehrsentlastungsvarianten geprüft.
Für die Gemeinden Inwil und Eschenbach hat der Kanton Luzern sechs Verkehrsentlastungsvarianten geprüft.
Keystone

Das Gebiet Inwil und Eschenbach im Luzerner Seetal ist staugeplagt. Der Kanton hat deshalb sechs Entlastungsvarianten auf ihre Zweckmässigkeit hin beurteilen lassen. Die fünf Umfahrungsvarianten schnitten schlechter ab als eine Lösung auf den bestehenden Strassen.

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Die sogenannte Null+/ÖV-Variante verzichtet auf eine Umfahrung und strebt stattdessen Verbesserungen auf dem bestehenden Strassennetz an. Sie liege bei praktisch allen Vergleichen vorne, teilte die Luzerner Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif) am Mittwoch mit.

Sie setzt zum einen auf Verkehrsmanagement, also etwa Ampeln vor Ortseingängen, Tempo 30 und separate Busspuren. Zum anderen werden zwei Doppelspurinseln für die Seetalbahn erstellt, um dieser den Viertelstundentakt zu ermöglichen, sobald der Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) realisiert ist. Die Kosten belaufen sich auf 100 Millionen Franken und seien somit tiefer als bei allen anderen Varianten.

Während die Null+/ÖV-Lösung als einzige in allen drei Nachhaltigkeitsbereichen positiv abschliesst, bietet sie keine wesentliche Verbesserung der Innerortssituation. Auch bringt sie keine Kapazitätserweiterung.

Eine solche würden die fünf Umfahrungsvarianten ermöglichen. Teilweise bieten sie auch Potenzial für Zentrumsaufwertungen, werten durch Überdachungen das Landschaftsbild auf und machen den Busbetrieb zuverlässiger.

Hohe Kosten

Sie kosten allerdings zwischen 210 Millionen Franken (Ost-Kurz offen) und 440 Millionen Franken (West-Kurz). Auch sind die bautechnischen Risiken höher und es könnte teilweise zu einer Verkehrsverlagerung von der Autobahn kommen.

Auf dem zweiten Platz der Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) liegt die Umfahrungsvariante Ost kurz überdeckt Mettlen-Acher für 360 Millionen Franken. Diese verfolgt der Kanton neben der Null+/ÖV-Variante nun weiter. Denn die Gesamtwirkungen im Seetal können in der ZMB nicht vollständig abgebildet werden, weshalb auch eine Umfahrungslösung in der «Planungssynthese Seetal» geprüft wird.

Die Gesamtverkehrslösung Seetal soll im Herbst 2023 vorliegen. Der Gemeinderat Eschenbach setzt sich laut der Mitteilung weiterhin für die Umfahrung Ost kurz überdeckt ein. Die Gemeinde Inwil, die seit Langem auf eine Lösung für den Knoten Oberhofen wartet, erachtet die Umfahrungsvariante Ost kurz überdeckt Mettlen-Acher als gute Grundlage dafür.