Energie Unterschiedliche Entwicklung bei Zentralschweizer Strompreisen

SDA

30.8.2019 - 10:12

Die Umrüstung der klassischen Stromzähler auf sogenannte Smartmeter verteuert beim Stromanbieter WWZ die Netztarife. (Symbolbild)
Die Umrüstung der klassischen Stromzähler auf sogenannte Smartmeter verteuert beim Stromanbieter WWZ die Netztarife. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/APA/APA/ROBERT JAEGER

Die Strompreise in der Zentralschweiz entwickeln sich im kommenden Jahr in unterschiedliche Richtungen. Während sie in Zug steigen und in Nidwalden sinken, ist das Bild in Luzern unterschiedlich.

Der Stromversorger Energie Wasser Luzern (ewl) teilte am Freitag mit, wegen steigender Netzpreise verteuere sich 2020 der Strom um durchschnittlich 1,7 Prozent. Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeuteten dies Mehrausgaben von 17 Franken pro Jahr.

9 Franken teurer wird es für jene Haushalte, die bislang in der Grundversorgung Graustrom aus nicht erneuerbarer Quelle gewählt hatten. Diesen schafft ewl aufs kommende Jahr hin nämlich ab und ersetzt ihn durch Mixstrom aus 100 Prozent natürlichen Energieträgern in Europa und der Schweiz. Der Aufpreis beträgt 0,2 Rappen pro Kilowattstunde.

Die Centralschweizer Kraftwerke (CKW), die ebenfalls auf Luzerner Boden Strom liefern, hatten bereits am Mittwoch angekündigt, dass die Tarife für Privat- und grundversorgte Geschäftskunden 2020 um rund 30 Prozent sinken. Hintergrund war allerdings ein Entscheid der Regulierungsbehörde ElCom bezüglich der Gestehungskosten des Stroms.

Zum zweiten Mal in Folge senkt die CKW ausserdem den Netztarif – für 2020 um rund 7 Prozent. Grund seien eine Kostenreduktion im CKW-Verteilnetz sowie tiefere Kosten beim Übertragungsnetz von Swissgrid.

Vorausschauende Beschaffung

Auf leicht tiefere Strompreise können sich auch Privatkunden des Elektrizitätswerks Nidwalden (EWN) freuen. Die Reduktion bei der Energielieferung beträgt rund 1 Prozent. Zwar seien die Strompreise am Grosshandelsmarkt zuletzt gestiegen, doch dank Optimierung der Betriebskosten und vorausschauender Beschaffung sei der tiefere Preis für Private möglich.

Für Gewerbe- und Industriekunden bleibt der Strom gleich teuer, bei einigen von ihnen verteuert sich dagegen die Netznutzung leicht, die Gesamterhöhung der Stromkosten in diesem Kundensegment betrage durchschnittlich maximal 0,8 Prozent.

Teurer wird der Strom auch beim Zuger Anbieter WWZ. Das Unternehmen macht höhere Marktpreise geltend und schlägt in der Grundversorgung durchschnittlich 7,8 Prozent drauf. Der Preisanstieg für einen Durchschnittshaushalt betrage 7 Prozent oder fünf Franken pro Monat.

Erhöhte Nachfrage und teurere CO2-Zertifikate in Europa seien Grund für den Preisanstieg. Auch die Netztarife steigen um durchschnittlich 4,5 Prozent, vor allem wegen der Umrüstung auf intelligente Stromzähler.

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