Brunnen SZ
Woher das BVD-Virus stammt, das auf zwei Urner Alpen Dutzende Rinder angesteckt hat, ist weiterhin nicht bekannt. Die gesömmerten Tiere sind zwar nicht ansteckend, ihre Kälber könnten das Virus aber wieder neu in Umlauf bringen.
Die Bovine Virus-Diarrhoe (BVD) war im August auf den Urner Alpen Fiseten und Alplen ausgebrochen. Das Laboratorium der Urkantone und die Veterinärdienste der Kantone Zürich, Luzern, Aargau, Glarus und Graubünden testeten in der Folge rund 770 Rinder auf das Virus.
Alle über die Tierverkehrsdatenbank bekannten gesömmerten Rinder seien keine dauerhaften Virusausscheider, teilte das Laboratorium der Urkantone am Freitag mit. Sie seien damit nicht infektiös.
Wird eine Kuh angesteckt, zeigt sie Grippesymptome und bildet Antikörper. Martin Grisiger, Leiter Tiergesundheit beim Laboratorium der Urkantone, sagte auf Anfrage, dass rund ein Drittel der getesteten Rinder Kontakt mit dem Virus gehabt habe.
Problematisch sein kann es, wenn eine Kuh während der Erkrankung trächtig war. Das Kalb bildet in den ersten fünf Monaten keine Antikörper und anerkennt das Virus als körpereigen. Es könne deswegen nach der Geburt über Kot oder Schleim Viren ausscheiden, sagte Grisiger.
Kein "Täter-Rind" gefunden
Um die BVD-Seuche einzudämmen, müssen die trächtigen Rinder kontrolliert abkalben. Es dürfte sich um rund hundert Fälle handeln. Die Neugeborenen müssen sofort getestet werden. Angesteckte Kälber seien auszumerzen, teilte das Laboratorium der Urkantone mit.
Wie das Virus auf die Alpen gelangen konnte, ist derzeit offen. Es sei noch kein "Täter-Rind" gefunden worden, teilte das Laboratorium der Urkantone mit. Die diesbezüglichen Abklärungen seien aber noch nicht abgeschlossen.
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