Bildung Urner Lehrkräfte reichen Unterschriften für Referendum ein

liku, sda

30.7.2024 - 15:17

Urner Lehrkräfte ergriffen gegen die erlassene Revision der Volksschulverordnung das Referendum. (Symbolbild)
Urner Lehrkräfte ergriffen gegen die erlassene Revision der Volksschulverordnung das Referendum. (Symbolbild)
Keystone

Der Verein Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Uri (Lur) hat am Dienstag in Altdorf über 1000 Unterschriften gegen die vom Landrat beschlossene Volksschulverordnung eingereicht. Für das Zustandekommen des Referendums sind 450 Unterschriften nötig. Ziel der Lehrkräfte ist es, ein «Zweiklassenbildungssystem» zu verhindern.

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Konkret stören sich die Lehrerinnen und Lehrer an einer Kann- statt einer Muss-Formulierung im Artikel über zusätzliche Ressourcen für grosse Schulklassen. Es bestehe die Gefahr, dass die finanziell stärkeren Gemeinden die Ressourcen sprächen, und die Gemeinden, welche finanziell weniger gut dastünden, darauf verzichteten, sagte Sepp Wipfli, Präsident der Lur, Ende Mai gegenüber der Keystone-SDA.

Weiter werfen die Lehrerinnen und Lehrer dem Kanton vor, sich mit der Kann-Formulierung aus der finanziellen Pflicht zu nehmen, dies auf Kosten der Schulkinder. Laut Lur hätte der Kanton mit einer Muss-Formulierung künftig auch ein Drittel der Mehrkosten bezahlen müssen, die in den Gemeinden entstehen. Nun hätten die Gemeinden die Kosten alleine zu tragen.

Mit dem Referendum will der Verein erreichen, dass nach einem Nein der Stimmberechtigten der Landrat die Verordnung erneut behandelt und die Kann-Formulierung durch die ursprünglich vom Regierungsrat beantragte Muss-Formulierung ersetzt.

Die Kann-Formulierung wurde in der Landratssession vom April im Rahmen der Volkschulverordnungsrevision von der SVP beantragt. Ein Grossteil der FDP und Mitte unterstützte diesen. Schliesslich nahm das Parlament den Antrag mit 39 zu 18 Stimmen an.