Musikfestival Vier Personen verantworten künftig Urner Alpentöne-Festival

kad, sda

31.1.2022 - 16:00

Geschäftsführer Pius Knüsel (links) mit dem neuen Viererteam Carine Zuber, Tobias Bolfing, Karl Marbet und Boris Previšić.
Geschäftsführer Pius Knüsel (links) mit dem neuen Viererteam Carine Zuber, Tobias Bolfing, Karl Marbet und Boris Previšić.
Keystone

Nach einem Duo übernimmt ein Quartett die künstlerische Leitung des internationalen Musikfestivals Alpentöne in Uri. Damit sollen Programm und Festivalmanagement breiter abgestützt sein.

Keystone-SDA, kad, sda

Die künstlerische Co-Leitung mit Barbara Betschart und Graziella Contratto hatte im vergangenen Jahr nach nur einer Ausgabe das Handtuch geworfen. Ihre Vorstellungen zu Struktur und Organisation des Festivals kollidierten mit der Tradition des 1999 gegründeten Anlasses, der vom ehrenamtlichen Engagement lebt.

Für die nächste Ausgabe (17. bis 20. August 2023) haben die Festivalverantwortlichen am Montag das neue Leitungsteam vorgestellt. Es sei ein Viererteam, das nicht nur musikalisch bewandert sei, teilte Alpentöne mit. Es verstehe auch viel von Festivalproduktion und -technik.

Carine Zuber, die zuletzt als Co-Direktorin des Zürcher Jazzclubs Moods arbeitete und zuvor für Jazz-Festivals tätig war, ist für das internationale Programm und Jazz zuständig.

Musikagent und Label-Besitzer Tobias Bolfing kümmert sich um alte und neue Volksmusik mit Schwerpunkt Schweiz sowie Spoken Word. Er ist gleichzeitig Produktionsleiter und Ansprechperson für Künstlerinnen und Künstler.

Alpin und international

Der ausgebildete Konzertflötist und Professor für Kulturwissenschaften an der Universität Luzern, Boris Previšic, kümmert sich um Bezüge zur E-Musik, konzeptionelle Ansätze und Tagungen. Zum Quartett gehört auch Karl Marbet, der beim letzten Festival den Klangspaziergang organisierte. Er ist für Innerschweizer Künstler zuständig.

Das neue Programmteam arbeite an einem «sehr alpinen und gleichzeitig internationalen Festival», hiess es in der Mitteilung. Die Alpen seien Projektionsflächen für Wünsche, sie stünden aber auch für die Gewalt der Natur. Diese Spannung zwischen Paradies und Gefahr werde das Festival erkunden.

Übergang zwischen Natur und Kultur

In den Mittelpunkt stellt das Festival Klänge, Töne und Geräusche aus den Bergen. Es wolle den Übergang zwischen Natur und Kultur erkunden, und zwar nicht nur mit Musik, sondern auch mit Film, Text und erstmals auch Spoken Word. Geplant seien Kompositionsaufträge, Konzerte, Workshops und Tagungen. Als Einzugsgebiet kämen der ganze Alpenraum, aber auch andere Gebirgsregionen in Frage.

Trotz all dieser Pläne: Wachsen soll das Festival nicht. Gespielt werden soll im Theater Uri, im Cinema Leuzinger, im Unterlehn und im Garten der Musikschule. Einzelne Konzerte werden anderswo stattfinden. Unverzichtbar sei der Klangspaziergang im Reussdelta, der die 13. Festivalausgabe beschliessen werde, hiess es in der Mitteilung.