Bundespräsident Guy Parmelin machte sich am Donnerstagnachmittag ein Bild von der Hochwasserlage in der Stadt Luzern.
Die Lage in der Stadt Luzern ist nach wie vor prekär.
Die Reuss führt sehr viel Wasser.
Der Dorfplatz von Stansstad ist überschwemmt.
Das Quartier Ried in Giswil ist überschwemmt.
Vierwaldstättersee-Pegel steigt langsamer – Lage bleibt prekär - Gallery
Bundespräsident Guy Parmelin machte sich am Donnerstagnachmittag ein Bild von der Hochwasserlage in der Stadt Luzern.
Die Lage in der Stadt Luzern ist nach wie vor prekär.
Die Reuss führt sehr viel Wasser.
Der Dorfplatz von Stansstad ist überschwemmt.
Das Quartier Ried in Giswil ist überschwemmt.
Auch wenn der Pegel des Vierwaldstättersees am Donnerstag weniger stark angestiegen ist als angenommen, bleibt die Hochwasserlage in der Zentralschweiz prekär. In der Stadt Luzern schwappte der See-Pegel über die Hochwasser-Grenze der höchsten Stufe 5 (434,75 Meter). Bundespräsident Guy Parmelin machte sich am Nachmittag ein Bild der von der aktuellen Situation in der Leuchtenstadt.
Empfangen wurde der Bundespräsident von den beiden Luzerner Regierungsräten Paul Winiker (SVP) und Fabian Peter (FDP) sowie dem Feuerwehrinspektor Vinzenz Graf. Auch Luzerns Stadtpräsident Beat Züsli (SP) war vor Ort.
Es sei sichtbar, dass alles gut organisiert sei, sagte Guy Parmelin an der Reuss. Er danke allen Einsatzkräften für die Arbeit und die Solidarität. Sie stünden seit Tagen im Dauereinsatz. Er hoffe, dass sich die Situation nun so schnell wie möglich verbessere und die Natur sich beruhige, so Parmelin.
Weiter sagte der Bundespräsident, es sei offensichtlich, dass bei diesem Unwetter besser reagiert wurde als 2005. «Ich habe den Eindruck, dass die Leute sich sehr professionell engagieren.»
Der Stadtpräsident bedankte sich bei Parmelin für seinen Besuch, den er als Wertschätzung für die Arbeit sehe, welche die Einsatzkräfte rund um die Uhr leisteten, sagte Züsli. Winiker betonte, dass die Ressourcen bei der Feuerwehr und dem Zivilschutz knapp seien. «Uns fehlen die Leute», sagte er. Umso wichtiger sei Ankerkennung in solchen Momenten.
Luzern trifft weitere Massnahmen
Am Donnerstagnachmittag um 13 Uhr lag der Pegel des Vierwaldstättersees bei 434,78 Metern über Meer. Damit lag er bereits über der höchsten Warnstufe des Bundes (434,75 Meter).
Für die Stadt Luzern ist laut dem Luzerner Feuerwehrkommandanten Theo Honermann aber die Marke von 434,9 Metern von grosser Bedeutung. Diese hätte zur Folge, dass die Fussgängerbrücken gesperrt werden müssten und dass der Schwanenplatz überschwemmt würde, sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ob dies eintreffen, oder ob diese Grenze knapp nicht erreicht wird, sei schwer vorherzusagen.
Die Wetterprognosen liessen zwar vermuten, dass dieser Pegelstand nicht überschritten werde, schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung. Da dies aber nicht auszuschliessen sei, habe der Gemeindeführungsstab weitere Massnahmen vorbereitet.
Bei der Polizei gingen von Mittwoch um 10.00 Uhr bis am Donnerstag um 8.00 Uhr rund 20 Ereignismeldungen ein. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Meldungen wegen Wasser in Kellern und Garagen, teilte die Luzerner Polizei am Donnerstagmorgen mit. Meldungen von verletzten Personen lägen keine vor. Nach wie vor sind verschiedene Strassenabschnitte wegen Hochwasser und Erdrutschen gesperrt.
Reussdamm in Hünenberg stabilisiert
Auch in den anderen Zentralschweizer Kantonen bleibt die Hochwasserlage angespannt. Auch wenn es im Verlaufe des Tages immer wieder trockene Abschnitte gab, trügen die Gewässer überdurchschnittlich viel Wasser und stellten noch immer eine Gefahr dar, teilte der Führungsstab des Kantons Zug mit.
In der Gemeinde Hünenberg wurden am Donnerstagmorgen Massnahmen eingeleitet, um den Reussdamm zu erhöhen und zu stabilisieren. Dieser sei stark gesättigt und weise in einem Bereich eine Schadenstelle auf, heisst es.
Leichte Entspannung in Uri
Im Kanton Uri entspannte sich die Hochwassersituation in der Nacht auf Donnerstag vor allem bei den Fliessgewässern, wie die Kantonspolizei schreibt. Der Pegel der Reuss sei stark gesunken und alle Hauptverkehrsrouten im Kanton Uri seien offen. Kritisch sei die Situation aber rund um den Vierwaldstättersee. Der Pegel sei hoch, aber noch nicht so hoch wie 2005.
Bis jetzt blieb Uri von grossen Sturz- und Rutschereignissen verschont. In der vergangenen Nacht gingen bei der Kantonspolizei einzelne Meldungen in Zusammenhang mit der Hochwassersituation ein.
Im Kanton Schwyz ist es vor allem der Lauerzersee, der für Überschwemmungen sorgt. Am Mittwoch mussten in Lauerz mehrere Personen evakuiert werden. Nun aber scheint sich die Lage leicht zu entspannen: Die Niederschläge der vergangenen Nacht hätten weniger Wasser gebracht als erwartet, teilte die Gemeinde Lauerz mit.
Überschwemmter Dorfplatz in Stansstad
Der Kanton Nidwalden verstärkte in kritischen Uferbereichen die Schutzmassnahmen, wie der kantonale Führungsstab mitteilte. Stabil sei die Situation aktuell bei den Flüssen und Bächen, so auch bei der Engelbergeraa.
In Stansstad NW ist der Dorfplatz überschwemmt. Die Einsatzkräfte errichteten am Mittwoch Holzstege, um betroffenen Liegenschaftsbesitzern und Anwohnern den Zugang zu ihren Gebäuden zu ermöglichen. Erwartet werden in Nidwalden Erdrutsche und Murgänge an Hanglagen. Mehrere Gemeinden schlossen nicht aus, dass aus Sicherheitsgründen punktuell der Strom abgeschaltet werden muss.
Nach wie vor hoch sind auch die Pegel der Obwaldner Seen. Die Prognose vom Mittwoch, wonach der Maximalpegel des Sarnersees im Bereich der Hochwasser von 2004 sowie 2007 und damit deutlich unterhalb der Marke des extremen Hochwassers 2005 liegen dürfte, sei weiter aktuell, teilte die Obwaldner Kantonspolizei mit.
Ramon Hegglin, Leiter der Abteilung Naturgefahren und Wasserbau, rechnet damit, dass der Höchststand morgen Freitag erreicht wird. Die weitere Entwicklung sei von der Intensität der kommenden Niederschläge abhängig.
Hoch ist auch der Wasserstand des Lungerersees. Dessen Rückhaltevolumen werde bis zum Maximum ausgereizt, sei aber begrenzt, heisst es weiter. Die Situation werde vor Ort laufend geprüft.