EnergieWWZ trotz höherer Erlöse mit tieferem Ergebnis
rl
4.4.2023 - 08:04
Die Zuger WWZ-Gruppe (ehemals Wasserwerke Zug) hat im Jahr 2022 den Nettoerlös gesteigert. Unter dem Strich hat das Unternehmen aber deutlich weniger verdient.
rl
04.04.2023, 08:04
04.04.2023, 09:47
SDA
Der Nettoerlös stieg dank höherer Energiepreise um 9,4 Prozent auf 270,5 Millionen Franken, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. Die teurer gewordene Energie trieb aber auch die Beschaffungskosten um 27 Prozent in die Höhe.
Somit sank das operative Ergebnis um fast ein Viertel auf 24,5 Millionen Franken. Der Konzerngewinn ging um gut ein Fünftel auf 31,1 Millionen Franken zurück.
2022 sei ein hektisches Jahr gewesen, teilte WWZ mit. Die höheren Preise hätten die Energiebeschaffung und den Energieverkauf anspruchsvoll gemacht.
Strom gespart
Der Stromabsatz war 2022 mit 760 Gigawattstunden (GWh) 0,7 Prozent höher als im Jahr zuvor. Im eigenen Netzgebiet setzte WWZ 3,2 Prozent weniger ab, nämlich 671 GWh. Das Unternehmen führt dies auf die Sparbemühungen und das warme Wetter zurück. Die Verkäufe an Kunden ausserhalb des eigenen Netzes nahmen zu. Wertmässig erhöhte sich der Stromumsatz dank der höheren Preise um 13 Prozent, das betriebliche Ergebnis ging aber zurück.
Der Bau neuer Photovoltaikanlagen auf Wohn- und Geschäftshäusern hat laut WWZ im 2022 um 44,1 Prozent zugenommen. Fast verdreifacht wurden die von der WWZ betriebenen Ladepunkte für Elektroautos.
Weniger Gas – mehr Fernwärme
Der Gasabsatz nahm um 16,8 Prozent auf 440 GWh ab. WWZ konnte den Wärme- und Kälteabsatz um 3,1 Prozent auf 46,1 GWh erhöhen. Der Ausbau der Fernwärme als Alternative zu fossiler Energie werde forciert, teilte WWZ mit.
Anspruchsvoll war gemäss WWZ auch die Trinkwasserversorgung, dies weil das letzte Jahr trocken und warm war. Das Unternehmen setzte 5,99 Millionen Kubikmeter Wasser ab, 1,2 Prozent mehr als 2021. In der Telekommunikation sank der Nettoerlös wegen des «intensiven Verdrängungsmarkts», wie WWZ weiter mitteilte.
Der Ausblick sei mit Unsicherheiten besonders in Bezug auf die Energieversorgung und die Preise behaftet, teilte das Unternehmen mit. Der Druck auf die Bruttomargen werde daher anhalten. WWZ sei aber gut gewappnet.
Die WWZ AG ist eine Holdinggesellschaft im Besitz von rund 4600 privaten Aktionärinnen und Aktionären. Knapp 30 Prozent des Aktienkapitals hält die öffentliche Hand. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 33 Franken pro Aktie erhalten.
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