Kunst Zeitgenössische Bezüge zu Annemarie von Matts Werk

SDA

6.3.2020 - 15:04

Das Nidwaldner Museum widmet Annemarie von Matt eine Ausstellung.
Das Nidwaldner Museum widmet Annemarie von Matt eine Ausstellung.
Source: Nidwaldner Museum

Das Nidwaldner Museum zeigt eine Ausstellung zur Künstlerin und Literatin Annemarie von Matt, die von 1905 bis 1967 gelebt hat. Ihr Werk wird dabei durch zeitgenössische Kunst und Literatur ergänzt.

Die Ausstellung «Annemarie von Matt – widerstehlich» ist bis am 2. August im Winkelriedhaus in Stans zu sehen. Im Herbst wird sie auch im Centre culturel suisse in Paris gezeigt.

Annemarie von Matt war 1905 als Annemarie Gunz in Root LU geboren worden. Sie war Autodidaktin und kam über das Kunstgewerbe zur Kunst. 1935 heiratete sie den Nidwaldner Bildhauer Hans von Matt und lebte fortan in Stans.

Ehe und Zeitgeist engten von Matt ein. In den 1940-er Jahren verliebte sie sich in den Priester und Schriftsteller Josef Vital Kopp. Unter seinem Einfluss begann sie zu schreiben. Es folgten der totale Rückzug, Krankheit und Verwahrlosung. 1967 starb sie vereinsamt.

Werk und Alltag vermischen sich

Im Werk von Matts kristallisierten sich nicht nur künstlerische Tendenzen der ersten Jahrhunderthälfte (Art Déco, Surrealismus, Art brut), sondern auch die Tradition katholischer Volksfrömmigkeit und experimentelle Literatur. Schon früh entwickelte sie ihre «individuelle Mythologie». In ihren Objekten löste sich die Grenze zwischen Werk und Alltag zusehends auf.

Was von Matts Werk auszeichnet, ist das Fragmentarische. Sie notierte Gedichte und Gedanken, schrieb Briefe und sammelte Gegenstände für Kunstobjekte. Ihr Schaffen sei eng mit ihrer Biografie verknüpft, schreibt das Nidwaldner Museum. Leben und Kunstschaffen seien fast nicht zu trennen. Von Matt habe in ihrer Kunst ihr Leben fiktionalisiert.

Zeitgenössische Bezüge

Die vom Nidwaldner Museum und dem Centre culturel suisse in Paris gemeinsam kuratierte Ausstellung will das Werk von Matts in ein neues Licht rücken. Man setze es in Bezug zu Fragestellungen und Praktiken zeitgenössischer Kunst- und Literaturschaffender, teilten die Ausstellungsmacher mit.

Die Beiträge stammen dabei von den Schriftstellerinnen Judith Keller und Simone Lappert, vom Poeten Quinn Latimer sowie von den Kunstschaffenden Mathis Altmann, Sophie Jung, Céline Manz, Sam Porritt und Manon Wertenbroek.

Ergänzt wird die Ausstellung mit verschiedenen Zusatzangeboten. So werden mehrere Rundgänge angeboten, dazu kommen eine Lesung und eine Performance.

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