Freilichtspiel Zu diesem Nidwaldner Theater reist das Publikum per Luftseilbahn an

kad, sda

18.6.2022 - 14:01

Die Leichen der beiden Wildhüter kommen ins Dorf: Szene aus dem Freilichtspiel "Doppelmord auf Gruobialp" der Theatergesellschaft Dallenwil.
Die Leichen der beiden Wildhüter kommen ins Dorf: Szene aus dem Freilichtspiel "Doppelmord auf Gruobialp" der Theatergesellschaft Dallenwil.
Keystone

Die Theatergesellschaft Dallenwil feiert am Samstag Premiere mit dem Freilichtspiel «Doppelmord auf Gruobialp». Sie lässt dabei eine über hundertjährige wahre, mörderische Wilderergeschichte ob Maria-Rickenbach wiederaufleben. Zum Spielort gelangt das Publikum per Luftseilbahn.

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DIE HANDLUNG: Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Buch von Michael Blatter und spielt im alpinen Grenzgebiet zwischen Ob- und Nidwalden vor über 120 Jahren, als ein erstes eidgenössisches Jagdgesetz der Wilderei Einhalt gebieten will. Am 14. Oktober 1899 werden zwei Wildhüter, Vater und Sohn aus Melchtal OW, auf der Gruobialp aus nächster Nähe mit mehreren Schüssen getötet. Der tatverdächtige Nidwaldner Wilderer flieht bei seiner Verhaftung und wird nie gefasst. Er soll sich nach Südamerika abgesetzt haben, die Hintergründe der Tat bleiben ungeklärt.

DIE SPIELENDEN: Die Aufführung war ursprünglich für 2020 geplant, musste aber wegen der Pandemie verschoben werden. Die Bühnenversion aus der Feder von Klaus Odermatt wird von 21 Laiendarstellerinnen und -darstellern gespielt, die mitunter auch im Homeoffice ihre Texte lernen mussten. Sie zeichnen auf der Freilichtbühne inmitten der Bergkulisse und des aus Holz nachgebauten Dorfes Melchtal neben der Wilderergeschichte auch das damalige Leiden und Leben der Obwaldner Bergbevölkerung nach – als Mörder, Magd, Klosterfrau, Regierungsrat und mehr. Regie führt Stefan Wieland.

DIE ANREISE: Das Freilichttheater, so die Organisatoren, soll nicht erst auf dem Alpboden ob Maria-Rickenbach beginnen, sondern bereits vor der Haustür. Für die Anreise auf 1200 Meter über Meer muss sich das Publikum etwas Zeit nehmen. Sie erfolgt ab Dallenwil-Niederrickenbach mit der Seilbahn, danach ist ein rund 30-minütiger Fussmarsch bis zum Freilichtareal nötig. Die letzte Talfahrt ist um 21.30 Uhr. Die Anreise per ÖV ist im Ticketpreis inbegriffen.

DIE AUFFÜHRUNGEN: Das Stück dauert rund 1,5 Stunden, gespielt wird ohne Pause. Geplant sind bis am 24. Juli insgesamt 24 Aufführungen, jeweils um 14 und um 17 Uhr. Die Schauspielerinnen und Schauspieler müssen sich auf ihre Stimmen verlassen, akustische Verstärkung gibt es nicht. Die Tribünen sind vollständig gedeckt. Die Veranstalter rechnen mit rund 7500 Zuschauerinnen und Zuschauer.