Wetter Züge verkehren ab Donnerstag auf Brüniglinie wieder durchgehend

Dank besserem Wetter und dem sinkenden Pegel des Vierwaldstättersees kann die Zentralbahn (ZB) am Donnerstagmorgen auf der Brüniglinie die Gleise bei Alpnachstad OW wieder befahren. Das Netz der ZB war in den letzten Tagen gleich mehrmals von den Unwettern betroffen gewesen.

Keystone-SDA, rl, sda

21.07.2021, 08:04

21.07.2021, 17:14

SDA

Die ZB stellte am 13. Juli auf der Brüniglinie zwischen Alpnach Dorf OW und Sarnen OW den Betrieb ein, weil das Hochwasser der Sarner Aa eine Bahnbrücke bedrohte und schliesslich auch überspülte. Dann musste sie die Sperrung wegen Hochwassers auf den Abschnitt Hergiswil NW-Giswil OW ausdehnen.

Am Mittwoch war noch der Abschnitt Hergiswil-Alpnach Dorf unterbrochen. Wie das Bahnunternehmen mitteilte, werde die Brünigstrecke ab Donnerstag morgen wieder durchgehend befahrbar sein.

Vorübergehend unterbrochen war die Brüniglinie wegen der Unwetter auch auf der Berner Seite zwischen Meiringen und Brienzwiler. Bereits am 11. Juli hatte ein Bach nach heftigen Regenfällen die ZB-Linie Luzern-Engelberg OW im Engelbergertal verschüttet. Die Bahnlinie war für mehrere Tage unterbrochen.

Keine orangen Dämme mehr in Luzern

Der Pegel des Vierwaldstättersees sank bis am späteren Mittwochnachmittag auf eine Höhe von 434,50 Meter über Meer und liegt damit noch fünf Zentimeter über der Hochwassergrenze, und schon 44 Zentimeter tiefer als in der Nacht auf Samstag.

Die Stadt Luzern baute angesichts dieser Entwicklung am Mittwoch die orangen Schlauchdämme und weitere Schutzbauten ab, wie sie mitteilte. Die Schutzbauten mit Sandsäcken entlang der Reuss wurden aber nicht entfernt. Die Stadt begründete dies damit, dass Gewitter angekündigt seien und diese Schutzvorrichtungen bei einem neuen Hochwasser nicht so schnell wie die Schlauchdämme wiederaufgebaut werden könnten.

Die Märkte an der Reuss können wieder stattfinden, alle Strassen, Brücken und Wege sind wieder geöffnet. Gesperrt ist nur noch der Sentiweg entlang der Reuss, der die Autobahnbrücke unterquert und nach wie vor überschwemmt ist.

Luzern mit positiver Zwischenbilanz

Der Kanton Luzern zog am Mittwoch eine positive Bilanz zur Bewältigung des Hochwassers. Dieses könne zwar nicht mit dem Jahrhunderthochwasser von 2005 verglichen werden, teilte er mit. Eine erste Zwischenbilanz zeige jedoch, dass sich die seit damals ergriffenen Schutzmassnahmen bewährt hätten.

Das Reusswehr in Luzern, mit dem der Pegel des Vierwaldstättersees reguliert wird, wurde so für 23 Millionen Franken saniert. In Massnahmen an der Kleinen Emme, die in Emmenbrücke in die Reuss mündet, wurden bislang 72 Millionen Franken investiert.

Der Kanton Luzern weist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der geplanten Hochwasser- und Renaturierungsmassnahmen an der Reuss hin. Das 200-Millionen-Franken-Projekt erstreckt sich über eine Länge von 13 Kilometer und ist wegen seines Landverbrauchs umstritten. Es gingen 56 Einsprachen ein.