Ausbildung Zuger Bildungsrat hält an Einführung der Gymi-Prüfung fest

rl, sda

26.11.2024 - 09:57

Im Kanton Zug ist eine Debatte um den Übertritt ins Langzeitgymnasium entbrannt. (Symbolbild)
Im Kanton Zug ist eine Debatte um den Übertritt ins Langzeitgymnasium entbrannt. (Symbolbild)
Keystone

Im Kanton Zug sollen weniger Jugendliche das Langzeitgymnasium besuchen. Der Bildungsrat hält deswegen trotz Kritik an seinem Plan zur Einführung einer Gymnasialprüfung fest.

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Derzeit ist der Übertritt prüfungsfrei. Ob jemand für das Langzeitgymnasium geeignet ist, wird anhand der Noten und der Empfehlung des Lehrers oder der Lehrerin entschieden.

Neu solle ein Test hinzukommen, teilte der Bildungsrat mit. Der künftige Übertrittsentscheid stütze sich somit auf die Noten, die Empfehlung des Lehrers oder der Lehrerin sowie auf das Testergebnis. Damit könne die Zuweisung zum Langzeitgymnasium «breiter abgestützt und besser begründet» werden.

Sehr viele Lernende am Gymnasium

Anlass der geplanten neuen Regelung ist, dass im Kanton Zug sehr viele Jugendliche das Langzeitgymnasium besuchen. Auf das Schuljahr 2024/25 wechselten 23,4 Prozent der Zuger Sechstklässlerinnen und Sechstklässler ans Langzeitgymnasium.

Die Sekundarschule verliere damit ihre stärksten Schülerinnen und Schüler, erklärte der Bildungsgrat. Diese Entwicklung sei nicht nur für die Sekundarschule schlecht, sondern auch für die Berufsbildung und die anschliessenden Schulen. Der Weg über die Sekundarschule, die Berufsbildung, die Berufsmatura und die Fachhochschulen sei wichtig für die Ausbildung von Fachkräften und die soziale Mobilität.

Kritik und Initiative

Mit seiner Idee, eine Gymnasialprüfung einzuführen, stiess der Bildungsrat in der Vernehmlassung nach eigenen Angaben teilweise auf heftige Kritik. Im Sommer reichte ein Komitee eine Gesetzesinitiative für einen prüfungsfreien Übertritt ins Langzeitgymnasium ein.

Es wäre falsch, wenn Prüfungen über die Zukunft junger Menschen entscheiden würden, erklärte das Initiativkomitee. Mit einer Prüfung hätten nicht alle die gleiche Chance auf eine weiterführende schulische Laufbahn, weil sich nicht alle Nachhilfeunterricht zur Vorbereitung des Tests leisten könnten.

Kostenlose Vorbereitungskurse

Der Bildungsrat hält trotz Kritik an seinen Plänen fest. Das neue Verfahren sei «ausgewogen und fair». Für den Test werde es freiwillige Vorbereitungskurse geben, die alle kostenlos besuchen könnten. Auch sei eine Regelung geplant für den Fall, dass ein für das Langzeitgymnasium geeignetes Kind einen «rabenschwarzen Prüfungstag» erlebe.

Ob das vom Bildungsrat geplante neue Übertrittsverfahren umgesetzt werden kann, hängt davon ab, ob die Volksinitiative für einen prüfungsfreien Übertritt angenommen wird.