Zürich
Entscheid in Sachen Hochwasserschutz bei Sihl, Limmat und Zürichsee: Der Zürcher Regierungsrat setzt auf den Entlastungsstollen zwischen Langnau am Albis und Thalwil. Die zweite Variante - ein Ausbau des Etzel-Wasserkraftwerks - wurde fallengelassen. Sie lohnt sich nicht.
Für den Entlastungsstollen spreche die hohe Zuverlässigkeit durch die Unabhängigkeit von Wettervorhersagen, das gute Kosten-Nutzen-Verhältnis und die geringen ökologischen Auswirkungen, schreibt die Zürcher Baudirektion in einer Mitteilung vom Freitag. Sie rechnet mit Kosten von rund 130 Millionen Franken und einer Fertigstellung im Jahr 2023.
Der Einlauf des Entlastungsstollens bei Langnau am Albis würde unterhalb des Schwemmholzrechens liegen, der in diesem Jahr eingeweiht wurde. In den unteren Zürichsee fliessen würde das Wasser direkt neben der ARA in Thalwil. Der zwei Kilometer lange Stollen ist gemäss Baudirektion auf Extremereignisse ausgelegt.
Zur Wahl stand auch eine kombinierte Lösung zur Energiegewinnung und Hochwasserabteilung aus dem Sihlsee in den oberen Zürichsee. Dafür hätte das Etzel-Pumpspeicherwerk der SBB erneuert werden müssen. Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen wurde darauf aber verzichtet.
Auslöser dieses Jahrhundertprojekts "Hochwasserschutz an Sihl, Zürichsee und Limmat" war das Hochwasser im Sommer 2005. Die Stadt Zürich entging damals nur knapp grossen Hochwasserschäden. Limmat und Sihl waren nach intensiven Regenfällen randvoll.
Neue Erhebungen der kantonalen Gebäudeversicherungen haben gezeigt, dass das Schadenpotenzial noch grösser ist als bisher angenommen. Ein Jahrhunderthochwasser könnte im unteren Sihltal und der Stadt Zürich Schäden von 6,7 Milliarden Franken anrichten.
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