Luzerns Gesundheitsdirektor Guido Graf informierte am Donnerstag über die ersten zwei Corona-Fälle im Kanton.
Das Luzerner Kantonsspital richtete eine Isolierstation ein.
Zwei bestätigte Corona-Fälle in Luzern – Isolierstation in Betrieb
Luzerns Gesundheitsdirektor Guido Graf informierte am Donnerstag über die ersten zwei Corona-Fälle im Kanton.
Das Luzerner Kantonsspital richtete eine Isolierstation ein.
Im Kanton Luzern sind eine 16-jährige Kantischülerin und ein 45-jähriger Mann mit dem Coronavirus infiziert. Die Behörden gehen davon aus, dass es bald weitere Fälle geben wird. Das Kantonsspital ist darauf vorbereitet, es hat eine Isolierstation in Betrieb genommen.
Die Schülerin der Luzerner Kantonsschule Alpenquai infizierte sich mutmasslich im Risikogebiet bei Bergamo in der italienischen Region Lombardei, wo sie sich kürzlich zusammen mit ihren Eltern aufgehalten habe, sagte Luzerns Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP) am Donnerstag vor den Medien.
Graf lud, zusammen mit Kantonsarzt Roger Harstall und Marco Rossi, Chefarzt Infektiologie am Luzerner Kantonsspital (Luks), zu einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz, nachdem am frühen Donnerstagmorgen die Corona-Erkrankung der Schülerin publik wurde.
Es sei das erste Mal in seiner politischen Karriere, dass er den Journalistinnen und Journalisten nicht die Hände schütteln könne, sagte er und lächelte. Am Wochenende hatten die Luzerner Gesundheitsbehörden das Lächeln zum neuen Händeschütteln erklärt.
Die Schülerin wurde im Kantonsspital Luzern isoliert. Dieses verfügt über eine Anfang Woche neu eröffnete Isolierstation, wo es zur Zeit zwölf Patientinnen und Patienten in sechs Zimmern aufnehmen kann. Die Mitarbeiter auf dieser Station seien geschult und erfahren im Umgang mit Patienten mit ansteckenden Erkrankungen, betonte Graf. Ihnen stehe auch genügend Material zum Eigenschutz zur Verfügung.
In guter Verfassung
Die 16-Jährige zeige Symptome, befinde sich aber in guter gesundheitlicher Verfassung, sagte Graf. Es gehe ihr so gut, dass bereits eine Entlassung in die Isolierung zu Hause ins Auge gefasst werden könne, fügte Chefarzt Rossi an.
Ihre Eltern, 20 Mitschülerinnen und Mitschüler sowie acht Lehrpersonen wurden zur Beobachtung zu Hause unter Quarantäne gestellt. Die Klasse wird im Fernunterricht begleitet. Für die übrigen Klassen der Kantonsschule Alpenquai und für alle anderen Schulen findet der Unterricht regulär statt.
An der Medienkonferenz informierte Graf auch über den zweiten bestätigten Fall im Kanton Luzern. Es handle sich um einen 45-jährigen Mann. Dieser stand in Kontakt mit einer infizierten Person aus einem anderen Kanton, die sich bereits in Quarantäne befinde. Um welchen Kanton es sich handelt, wollten die Behörden nicht kommunizieren. Zwei Personen, die mit dem Mann im selben Haushalt leben, wurden umgehend unter Quarantäne gestellt.
Kapazität kann ausgebaut werden
«Es war eine Frage der Zeit, bis wir im Kanton Luzern die ersten Fälle haben würde», sagte Graf. Die Lage sei sehr dynamisch, es würden wohl auch noch weitere Fälle dazu kommen. Der Kanton und das Spital seien aber vorbereitet. Im Bedarfsfall hätte das Spital die Möglichkeit, die Bettenkapazität der Isolierstation durch Anpassungen im Normalbetrieb auszudehnen. Allenfalls müssten Wahleingriffe verschoben werden.
Im Kanton Luzern gibt es neben den bestätigten Fällen weitere Verdachtsfälle. Diese werden mit einem Abstrich untersucht und halten sich bis zum Vorliegen eines Befunds zu Hause auf. Die Resultate stehen noch aus. Bei einem positiven Resultat würden sie isoliert und medizinisch behandelt.
Graf betonte, dass normale Grippesymptome daheim auskuriert werden sollen. Und dass jeder und jede dazu beitragen soll, die Verbreitung des Virus zu verhindern. «Man soll die Verhaltensregeln des BAG beherzigen», betonte der Gesundheitsdirektor. «Wenn wir das als Gesellschaft so durchziehen, gibt es keinen Grund zur Panik.»
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