Lichtfestival Zweites Lilu in Luzern kommt aufwendiger und interaktiver daher

SDA

8.1.2020 - 19:56

Die Lichtprojektion «Oktogon» von François Chalet zeigt die Geschichte des Wasserturms am Lilu Lichtfestival Luzern.
Die Lichtprojektion «Oktogon» von François Chalet zeigt die Geschichte des Wasserturms am Lilu Lichtfestival Luzern.
Source: KEYSTONE/URF

Eine Lichtinstallation auf dem Luzerner Wasserturm, ein Wasserballett GPS-gesteuerter, illuminierter Schwäne und ein Wal an der Kirchendecke: Die zweite Auflage des Lilu Lichtfestivals Luzern fällt aufwendiger aus und bietet auch Interaktion.

Für François Chalet geht ein Traum in Erfüllung. Der Filmproduzent und Lichtkünstler darf seine audiovisuelle Produktion auf den Wasserturm in der Stadt Luzern projizieren. «Oktogon» ist eine von 19 Lichtinstallationen des diesjährigen Lilu, das am Donnerstag offiziell beginnt.

Bei einem Medienrundgang am Mittwochabend führte Chalet die 23-minütige Show vor, welche die Geschichte des Luzerner Wahrzeichens erzählt. Vier Projektoren bringen im Collage-Stil eine audiovisuelle Reise auf den 35 Meter hohen, achteckigen Turm. Die Projektoren sind teilweise in 170 Metern Entfernung rund um den Bau aufgestellt.

Durch diese grosse Entfernung verliere man viel Licht, erklärte Chalet. Zusätzlich erschwert habe die Arbeit zudem das dunkle Turmdach, das ebenfalls bespielt wird, weil ein schwarzer Hintergrund mehr Licht schlucke. Nicht gestört werden die Fledermäuse im Turm, diese seien im Winterschlaf.

Millionen-Budget

Zu sehen sind neben animierter Darstellungen auch Objekte oder Bilder aus dem Turm. Er wolle auch nach aussen bringen, was im Turm verborgen sei. Die blutige Geschichte des Turms, der auch als Gefängnis und Folterkammer diente, habe er, sagte Chalet, in eine massentaugliche Sprache übersetzen müssen.

Weitere Installationen sind etwa bei der Theaterpassage, bei der Villa Schweizerhof, dem Torbogen beim Bahnhof oder der Zentral- und Hochschulbibliothek zu sehen. Das Gesamtbudget wurde von 600'000 Franken bei der Erstaustragung im letzten Jahr auf rund eine Million Franken erhöht. Die Luzerner Hotels leisten einen grossen finanziellen Beitrag.

Der Luzerner Tourismusdirektor Marcel Perren sagte, man habe dieses Mal aus 65 Eingaben auswählen können. Es sei nicht die Idee, immer mehr Installationen zu zeigen, sondern qualitativ zu wachsen. Die meisten Künstler stammen aus der Schweiz, zwei aus Deutschland, und je einer aus Frankreich und den Niederlanden. Zählten die Veranstalter im vergangenen Jahr rund 40'000 Besucherinnen und Besucher, rechnen sie dieses Mal mit 60'000.

Schwäne, Schoggi und Schöpfung

Zu sehen bekommen diese etwa 15 Schwäne, die im See vor dem Schweizerhofquai einen Nacht-Reigen aufführen. Die Installation trägt den Titel «Cygnus», die Macher haben die neonfarben leuchtenden Kunststoffschwäne mit je zwei Motoren, GPS-Sendern und Lautsprechern ausgestattet. Sie bewegen sich auf dem Wasser zu Musik und kehren am Ende der Vorführung wieder zur Ausgangsposition zurück.

Interaktiv sind etwa die Installationen beim Pavillon und bei Hotel Schweizerhof. Wer an einem Rad dreht, kann bei «The Magnificent Chocolate Hotel» projizierte Chocolatiers zum Schwitzen bringen. Am Nationalquai steht ein Klavier auf der Bühne, das zum Spielen einlädt und die gespielten Tönen in Lichtform auf die Fassade des Musikpavillons visualisiert.

Die Schöpfungsgeschichte erfährt derweil in der Hofkirche ihre Fortsetzung. Das Künstlerkollektiv Projektil präsentiert nach dem letztjährigen Erfolg neu Genesis 2. Die Show inszeniert die Tage 4 bis 7 der Schöpfungsgeschichte in der Kirche und verwandelt diese mitunter in eine Unterwasserwelt.

Das Lilu Lichtfestival Luzern dauert vom 9. bis 19. Januar 2020. Die Sehenswürdigkeiten, Plätze und Gassen in der Stadt sind jeweils von 18 bis 22 Uhr beleuchtet.

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