Der Hochwasserschutz in Wallbach AG am Rhein soll verbessert werden. Für knapp 10 Millionen Franken will der Kanton eine feste Hochwasserschutzmauer bauen, die bei Gefahr durch schnell montierbare Dammbalken auf bis zu zwei Metern erhöht werden kann.
Die feste Mauer schütze das Siedlungsgebiet vor Hochwassern, wie sie statistisch alle zehn Jahre auftreten würden, schreibt der Regierungsrat in seiner Botschaft vom Freitag. Die montierbaren Aluminium-Dammbalken könnten den Schutz vor bis zu 100-jährlichen Abflussereignissen gewährleisten.
Das Hochwasserschutz-Projekt sieht auch vor, das bestehende Ufer durch einen vorgelagerten Blocksatz, Dreiecksbuhnen und Totholz sowie durch eine Bepflanzung mit einheimischen Bäumen und Sträuchern ökologisch aufzuwerten.
Bund bezahlt ein Drittel
Eine gezielte Neugestaltung der historischen Zugänge zum Wasser (sogenannte «Waschplätze») und die Ergänzung von einzelnen Wegabschnitten zu einem durchgängigen Uferweg werteten die Uferzone des Rheins auch als Naherholungsgebiet auf, heisst es in der Botschaft weiter.
Die Kosten für den Hochwasserschutz und die ökologische Aufwertung belaufen sich auf 9'992'000 Franken. Der Bund übernimmt 35 Prozent und die Aargauische Gebäudeversicherung (AGV) fünf Prozent der Gesamtkosten. Den Restbetrag teilen sich Kanton (40 Prozent) und Gemeinde (60 Prozent).
Brenzlige Situationen
Das Hochwasser im Rhein bedroht in regelmässigen Abständen einen Teil der Gemeinde Wallbach. Oft musste die Feuerwehr aufgeboten werden, um mit mobilen, orangefarbenenen Wasserschutzelementen («Beaver»-Schläuche), Sandsäcken und Pumpen zu verhindern, dass Gebäude unter Wasser gesetzt werden.
Der Entscheid, ob ein Einsatz der Notfallmassnahmen notwendig ist, fällen die Einsatzkräfte jeweils aufgrund der aktuellen Abflusswerte sowie der Wetter- und Abflussprognosen für die folgenden Tage.
Entsprechend komme es auch zu Einsätzen, die sich im Nachhinein als nicht erforderlich herausstellten, schreibt der Regierungsrat in der Botschaft an den Grossen Rat.
Es komme auch zu brenzligen Situationen, wenn sich die Abflussverhältnisse nach einem Entscheid gegen einen Einsatz unerwartet zum Schlechten veränderten und ein kurzfristiger Einbau nicht mehr möglich sei.
Die Gemeinde Wallbach weist gemäss Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) ein Ortsbild von nationaler Bedeutung auf. Daher arbeitete der Kanton ein ganzheitliche Hochwasserschutzprojekt aus.
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