Nordschweiz 34,6 Millionen für Solothurner Ausbildungsoffensive in der Pflege

roch, sda

4.4.2023 - 13:37

Im Kanton Solothurn sollen in den nächsten acht Jahren 34,6 Millionen Franken für die Umsetzung der Pflegeinitiative investiert werden.
Im Kanton Solothurn sollen in den nächsten acht Jahren 34,6 Millionen Franken für die Umsetzung der Pflegeinitiative investiert werden.
Keystone

Der Solothurner Regierungsrat hat am Dienstag sein Konzept zur Umsetzung der nationalen Pflegeinitiative vorgelegt. In den nächsten acht Jahren sollen 34,6 Millionen Franken für die Ausbildung von Pflegefachpersonen im Kanton investiert werden.

Keystone-SDA, roch, sda

Im November 2021 haben die Schweizer Stimmberechtigten die Volksinitiative «Für eine starke Pflege» (Pflegeinitiative) angenommen, mit einem Ja-Anteil von 61 Prozent. Im Januar 2022 hat der Bundesrat entschieden, den Verfassungsauftrag in zwei Etappen umzusetzen.

Regierungsrätin Susanne Schaffner und Regierungsrat Remo Ankli informierten am Dienstag an einer Medienkonferenz, wie die erste Etappe im Kanton Solothurn angegangen werden soll.

Vorgesehen ist, 34,6 Millionen Franken in eine Ausbildungsinitiative zu investieren. Dies auf verschiedenen Ebenen. In der Höheren Fachschule (HF) Pflege in Olten SO soll die Zahl der Absolventen um 20 Prozent erhöht werden.

Im Kanton wohnhafte Studierende an anderen HF und Fachhochschulen sollen mehr Ausbildungsbeiträge erhalten. Spitäler, Heime und Spitex-Organisationen werden mit Beiträgen für Ausbildungsleistungen unterstützt.

«Wir hoffen, dass wir vermehrt Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger gewinnen können», sagte Ankli vor den Medien. «Der Druck auf das Pflegepersonal ist hoch und der Bedarf wird in Zukunft noch steigen», sagte Schaffner mit Verweis auf die älter werdende Bevölkerung.

Der Kanton geht davon aus, dass damit das Angebot an Ausbildungsplätzen und die Zahl der erteilten Diplome für Pfegefachpersonen und rund 20 Prozent erhöht werden können.

15 Millionen vom Bund erwartet

An den Gesamtkosten von 34,6 Millionen Franken wird sich der Bund mit voraussichtlich 15 Millionen Franken beteiligen. Der Rest wird zwischen Kanton und Gemeinden aufgeteilt, die 14,7 Millionen respektive 4,9 Millionen finanzieren sollen.

Der Kanton Solothurn hat laut Regierung bereits seit 2012 Massnahmen ergriffen. So gilt für Spitäler, Pflegeinstitutionen und Spitex-Organisationen seitdem eine Aus- und Weiterbildungsverpflichtung. Auch werden Personen über 25 Jahren, die in der Solothurner Spitäler AG eine HF-Ausbildung absolvieren, werden besonders unterstützt.

Umsetzung ab Sommer 2024

Mit dem geplanten Verfassungsartikel kommen nun weitere Instrumente dazu. Ab Dienstag läuft die Vernehmlassung für das kantonale Einführungsgesetz. Im kommenden Herbst oder Winter wird der Kantonsrat dann über die Vorlage beraten. Ab dem 1. Juli 2024 sollen die Massnahmen dann umgesetzt werden.