Bildung 426 Lehrpersonen unterrichten an Basler Schulen ohne Diplom

scmi, sda

30.9.2022 - 16:21

Vermehrt unterrichten in Basel-Stadt Lehrpersonen, die das Diplom für die entsprechende Stufe noch nicht haben. (Symbolbild)
Vermehrt unterrichten in Basel-Stadt Lehrpersonen, die das Diplom für die entsprechende Stufe noch nicht haben. (Symbolbild)
Keystone

426 Lehrpersonen unterrichten im aktuellen Schuljahr ohne formell anerkanntes Lehrdiplom. In den letzten Jahren ist die Anzahl Lehrpersonen in Basel-Stadt ohne entsprechenden Abschluss leicht angestiegen, wie die Basler Regierung am Freitag in einer Interpellationsantwort mitteilte.

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An den Basler Sekundarschulen ist der Anteil am grössten. Insgesamt 150 Personen (21 Prozent) verfügen dort über kein Lehrdiplom. Auf Primarstufe ist dies bei 156 Lehrpersonen (12 Prozent) der Fall. In den Kindergärten arbeiten 33 Personen (8 Prozent) ohne Diplom, auf Sekundarstufe II sind es 87 Lehrkräfte (7 Prozent).

Einen grossen Teil davon machen Studierende und Lehrpersonen in Weiterbildung aus, die auf dem Weg sind, das Diplom zu erreichen, wie der Basler Regierungsrat weiter schrieb. Lehrkräfte ohne stufenadäquates Diplom werden nur befristet mit einem einjährigen Anstellungsvertrag angestellt. Lehrpersonen mit Klassenverantwortung werden jedoch immer vollständig ausgebildet und haben ein Diplom für die entsprechende Stufe, wie es weiter im Schreiben heisst.

Französisch-Lehrpersonen gesucht

Auf der Sekundarstufe I ist es gemäss Regierung schwierig, ausgebildete Lehrpersonen in den Fächern Französisch und Mathematik zu finden. Auf Primarstufe ist die Besetzung von offenen Stellen in Französisch ebenfalls schwierig. Gesucht werden gemäss Interpellationsantwort auch Logopädinnen und Logopäden sowie Fachpersonen zur schulischen Heilpädagogik. Zudem stehen zu wenig Springerinnen und Springer zur Verfügung.

An den Gymnasien und an der Fachmaturitätsschule fehlen nebst Französische-Lehrpersonen auch solche für Physik und Informatik, wie die Regierung schrieb. Gründe dafür sind schweizweit gesunkene Studierendenzahlen in diesen Fachrichtungen. An den Berufsschulen fehlen bei gewissen Berufen Dozierende für berufspraktische Studien, so etwa beim Detailhandel und bei den Fachleuten Betreuung.