Im Kanton Aargau werden am Montag rund 5500 Betriebe wie Coiffeurgeschäfte, Baumärkte sowie Gartencenter und Blumenläden ihre Türen in einem ersten Lockerungsschritt wieder öffnen. Die Behörden wollen kontrollieren, ob Schutzkonzepte vorhanden sind und umgesetzt werden.
Die Kontrollen wird die Polizei zusammen mit der Industrie- und Gewerbeaufsicht des Amts für Wirtschaft und Arbeit sowie mit dem Amt für Verbraucherschutz vornehmen, wie die Staatskanzlei Aargau am Freitag mitteilte.
Die zu kontrollierenden Betriebe würden laufend situativ definiert, wird Peter Kaltenrieder, Abteilungschef Führung und Einsatz der Kantonspolizei, in der Medienmitteilung zitiert. Die IGA koordiniere und kontrolliere weiterhin auch auf Baustellen die Einhaltung der Schutzmassnahmen.
Begehrte Gratis-Schutzmasken
Die 200'000 Schutzmasken, die der Kanton für Mitarbeitende und Inhaber von Unternehmen und Gewerbebetrieben kostenlos abgibt, konnten erstmals am Freitag an vier Standorten Baden, Frick, Kölliken und Wohlen bezogen werden.
An Privatpersonen gibt der Kanton keine Hygienemasken unentgeltlich ab. Bei Bedarf müssen sie gemäss Angaben der Staatskanzlei über die Verkaufsstellen, zum Beispiel Grossverteiler, beschafft werden.
Die Verteilaktion ist gemäss Task-Force-Chef Dieter Wicki gut angelaufen. Die Nachfrage sei erwartungsgemäss sehr hoch. Die Gratisabgabe der Maske gelte für den ersten Lockerungsschritt. Danach werde der Kanton die Versorgungslage neu beurteilen. Man zähle darauf, dass die Betriebe, die ab dem 11. Mai oder später wiedereröffnen könnten, sich bereits jetzt vorbereiteten und die nötigen Materialien beschaffen würden.
Jeden Tag 100 Arbeitslose mehr
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zeichnen sich im Kanton Aargau immer deutlicher ab. Rund 100 Personen pro Tag melden sich neu in den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) an. Seit dem 16. März meldeten sich gemäss Angaben des Departements Volkswirtschaft und Inneres rund 4600 Personen neu in den RAV an. Ende März waren im Aargau 11'396 Arbeitslose registriert. Die Quote betrug 3,0 Prozent.
Die Arbeitslosenkasse habe in den letzten Wochen ihre Kapazitäten ausgebaut und werde auch von Mitarbeitenden der RAV unterstützt, heisst es weiter. Wegen der grossen Zahl von Unternehmungen mit Kurzarbeit komme es jedoch zu Verzögerungen bei der Auszahlung.
Rund die Hälfte der Anträge sei ungenügend oder fehlerhaft, was ebenfalls zu erheblichen Verzögerungen führe. Es müssten Rückfragen gemacht oder zusätzliche Unterlagen angefordert werden.
Bislang beantragten mehr als 10‘000 Betriebe für rund 155‘000 Mitarbeitende Kurzarbeit. Pro Tag reichen rund 40 bis 60 weitere Betriebe einen Antrag auf Kurzarbeit ein.
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