Volksinitiative Aargauer Regierung will mehr Zeit für zusätzliche Feuchtgebiete

roch, sda

28.6.2024 - 10:34

Die Aargauer Regierung stellt der Gewässer-Initiative einen indirekten Gegenvorschlag gegenüber, um bis ins Jahr 2060 eine Fläche von 1000 Hektaren zusätzlicher Feuchtgebiete zu schaffen. Das Bild zeigt die Mündung der Reuss in die Aare in Windisch AG. (Archivbild)
Die Aargauer Regierung stellt der Gewässer-Initiative einen indirekten Gegenvorschlag gegenüber, um bis ins Jahr 2060 eine Fläche von 1000 Hektaren zusätzlicher Feuchtgebiete zu schaffen. Das Bild zeigt die Mündung der Reuss in die Aare in Windisch AG. (Archivbild)
Keystone

Die Aargauer Regierung will bis ins Jahr 2060 neue Feuchtgebiete auf einer Fläche von 1000 Hektaren schaffen. Sie unterstützt damit das Ziel der kantonalen Gewässer-Initiative, rechnet für die Realisierung aber mehr Zeit ein. Daher legte die Regierung dem Parlament einen indirekten Gegenvorschlag vor.

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Die Schaffung neuer Feuchtgebiete sei wichtig, die von der Volksinitiative «Gewässer-Initiative Kanton Aargau – Mehr lebendige Feuchtgebiete für den Kanton Aargau» geforderte Umsetzung innert 20 Jahren aber unrealistisch, teilte die Regierung am Freitag mit.

Sie lehnt die von Umweltorganisationen mit 4252 gültigen Unterschriften eingereichte Initiative deshalb ab und will mit einem indirekten Gegenvorschlag die Wiedervernässung in den Landschaftsräumen Wald, Landwirtschaft und Siedlung bis 2060 umsetzen. Auf freiwilliger Basis sollen 1000 Hektar neue Feuchtgebiete entstehen, was rund 0,7 Prozent der Kantonsfläche entspricht.

In einem Verfassungsartikel hat der Kanton Aargau bereits früher festgelegt, dass mindestens ein Prozent der Kantonsfläche als Auenschutzpark zu schützen seien.

Das von Umweltorganisationen lancierte Begehren «Gewässer-Initiative Kanton Aargau – Mehr lebendige Feuchtgebiete für den Kanton Aargau» kam mit 4252 gültigen Unterschriften zustande.

Genügend grosse Feuchtgebiete seien für die Artenvielfalt und den Wasserhaushalt wichtig, schreibt die Regierung. Dank ihrer Schwammwirkung werde bei Starkregen die Hochwasserwelle gedämpft und in heissen Sommern die Trockenheit vermindert.

Um das Ziel von 1000 Hektar zu schaffen, sei der Zeitraum bis 2060 realistisch. Als Zwischenziel seien 750 Hektar bis 2040 vorgesehen, aufgeteilt auf 300 Hektaren Wald, 280 Hektaren Landwirtschaftsgebiet und 170 Hektaren im Siedlungsgebiet.

Mit dem Vorschlag würden auch die Forderung verschiedener Vorstösse aus dem Grossen Rat erfüllt. Über die Gewässer-Initiative, in deren Komitee Pro Natura, WWF und BirdfLife sowie der Aargauische Fischereiverband und der Landschaftsschutzverband Hallwilersee vertreten sind, wird das Aargauer Stimmvolk voraussichtlich im Februar 2025 entscheiden.