Die Aargauische Kantonalbank (AKB) hat im vergangenen Jahr mit 147,5 Millionen Franken den zweithöchsten Jahresgewinn ihrer Geschichte erzielt. Derzeit ist die in Kantonsbesitz stehende Bank einmal mehr grossen politischen Diskussionen um die Eigentümerstrategie ausgesetzt.
Die Kommission für Volkswirtschaft und Abgaben des Aargauer Grossen Rates hatte im Januar vorgeschlagen, die AKB in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln und die Staatsgarantie aufzuheben. Auslöser für den Entscheid waren zwei im Kantonsparlament überwiesene Vorstösse.
Die Aargauer Regierung hatte nach der Überweisung auftragsgemäss eine Botschaft ausgearbeitet, dabei jedoch aufgezeigt, dass der Status quo die sinnvollste Variante sei. Bankratspräsident Dieter Egloff wollte sich an der Bilanzmedienkonferenz der AKB vom Dienstag in Aarau darüber nicht darüber äussern.
Indirekt gab er mit seinem Dank an die regierungsrätliche Haltung wohl aber zu verstehen, dass es am sinnvollsten wäre, die heutige Form als selbstständige, öffentlich-rechtliche Anstalt mit Staatsgarantie beizubehalten. Der Grosse Rat des Kantons Aargau wird am 20. März über die Zukunft der AKB diskutieren.
Jahresgewinn um 3,3 Millionen gesteigert
Mit dem Jahresgewinn von 147,5 Millionen Franken übertraf die AKB im vergangenen Jahr den letztjährigen Wert um 3,3 Millionen Franken. Damit nähert sich die Bank wieder dem Rekordwert von 2015 an, als der Jahresgewinn 155,4 Millionen Franken betrug.
Von den guten Zahlen profitierte auch der Kanton Aargau als Eigentümer. Bankrat und Aargauer Regierung einigten sich, die Gewinnausschüttung an den Kanton um 10 Prozent auf 66 Millionen Franken zu erhöhen. Die Standortgemeinden profitierten zudem von Steuereinnahmen in Höhe von 8,1 Millionen Franken.
Zusätzlich erhöhte die AKB aus eigenen Kräften die Eigenmittel um 109 Millionen Franken auf total 2,4 Milliarden, wie AKB-Direktionspräsident Dieter Widmer sagte. Die Gesamtkapitalquote beträgt damit 16,4 Prozent, die Kernkapitalquote 17,9 Prozent.
Der Geschäftsertrag stieg um 5 Millionen auf 396 Millionen Franken. Davon wurden wie schon im Vorjahr 293,4 Millionen beim wichtigen Zinsengeschäft erarbeitet. Beim Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft resultierte ein Plus von 8,1 Prozent und ein Anstieg auf 70,8 Millionen Franken. Das Handelsgeschäft nahm um 1,4 Prozent auf 24,1 Millionen Franken zu.
Ausleihungen zu 179 Prozent gedeckt
Die Kundenvermögen stiegen um 3,3 Milliarden Franken oder 13 Prozent auf 28,6 Milliarden Franken. Auf der anderen Seite lieh die AKB ihren Kunden 23,4 Milliarden Franken aus. 22,1 Milliarden davon betreffen Hypotheken. Die Ausleihungen sind mit 42 Milliarden Franken zu 179 Prozent gedeckt. 94 Prozent der Deckung besteht in Form von Liegenschaften im Kanton Aargau.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich im vergangenen Jahr um 2,9 Prozent auf 203,6 Millionen Franken. Der Personalaufwand allein nahm wegen der Verpflichtung von Fachkräften um 3,2 Prozent zu und betrug 118,3 Millionen Franken. Die Bank beschäftigte Ende Jahr 806 Personen verteilt auf 708 Vollzeitstellen. Die Lohngleichstellung wurde inzwischen zertifiziert.
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