Syngenta verkauft sein restliches Werksareal in Basel an den Kanton Basel-Stadt und dessen Pensionskasse. Der Kanton hat in einem Bieterverfahren den Zuschlag erhalten; der Preis wird geheim gehalten. Der Agrochemie-Konzern will als Mieter dort bleiben.
Syngenta habe sich entschieden, wie an anderen Standorten weltweit auch am Hauptsitz in Basel den Grundbesitz zu veräussern, teilte die baselstädtische Regierung am Dienstag mit. Der Konzern wolle sich per "Sale-Lease-Back"-Transaktion in den meisten jener Liegenschaften für mindestens zehn Jahre einmieten.
Formell geht es um das 23'600 Quadratmeter grosse Areal der Syngenta Crop Protection AG an der Schwarzwaldallee vis-à-vis des Badischen Bahnhofs. Laut Regierung erlaubt dieser Deal Syngenta, die bisher im Grundeigentum gebunden Mittel "in das langfristige Wachstum ihres Hauptgeschäftes zu investieren". Der Firmenhauptsitz bleibe in Basel.
Zweite Tranche direkt
Schon 2007 hatte Syngenta Teile des Werksareals an Investoren verkauft und nur den Bereich Schwarzwaldallee/Rosentalstrasse behalten. 2016 hat der Stadtkanton jenen Investoren die damals verkauften 47'000 Quadratmeter abgekauft - ebenfalls zu einem geheimen Preis - und entwickelt sie seither unter dem Namen Rosental-Areal. Dieses soll zum Stadtteil mit Wohnungen und Dienstleistungsangeboten werden.
Nun habe der Kanton die "ausgezeichnete Gelegenheit" ergriffen, mit dem Kauf des Restes das Rosental-Areal "zu arrondieren". Die Pensionskasse beteilige sich als Co-Investorin. Über den Kaufpreis habe man "Stillschweigen vereinbart". Mit dem Deal könne der Kanton die Transformation des Wirtschaftsstandortes vorantreiben.
Neben den weiter von Syngenta genutzten Bauten biete das neu erworbene Areal eine rund 3100 Quadratmeter grosse freie Fläche, die ab sofort mit Investoren entwickelt werden könne. Bald frei werde zudem eines der Bürogebäude, das noch renoviert wird.
Hochhaus-Baulücke
Auf jener nun freien Fläche stand früher ein markantes Hochhaus. Dieses hatte Syngenta unlängst abreissen lassen, um ein neues Empfangsgebäude zu bauen. Jene Pläne hat der Konzern, der heute einem chinesischen Unternehmen gehört, dann aber doch nicht realisiert.
Die aktuelle Zone würde in der Hochhaus-Baulücke einen Neubau für gut 250 Arbeitsplätze zulassen. Mit einem Bebauungsplan wären allenfalls auch mehr möglich, wie Rolf Borner sagte, Geschäftsleiter der Immobilien Basel-Stadt.
Abgewickelt wird der Deal übrigens aus praktischen Gründen durch den Kanton. Erst nach dem Vollzug wird das Areal aufgeteilt: Rund 60 Prozent des Wertes sollen an die Pensionskasse gehen; 40 Prozent beim Kanton bleiben.
Dank der langjährigen Miete durch Syngenta sei das Areal eine gute Anlage für die Pensionskasse. Gemäss Borner hatte die PKBS vorab eine Marktpreisbewertung für das Areal an prominenter Lage vorgenommen. Sie beteilige sich im Rahmen ihrer eigenen Investitionsregeln.
Dass der Zeitrahmen für den Verkauf eng gesteckt war, habe sich positiv auf den Kaufpreis ausgewirkt, lässt Borner durchblicken - Zahlen dazu lässt er sich jedoch gar keine entlocken. Spätestens in der Jahresrechnung der PKBS und von Immobilien Basel-Stadt dürfte sich die Grössenordnung dann abzeichnen.
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